Keine WM-Norm für Ulrike Maisch in Hamburg
Die Rostockerin Ulrike Maisch hat am Samstag beim Hamburg-Marathon beim Sieg der Spanierin Alessandra Aguilar (2:29:01 h) den dritten Platz belegt. In 2:34:28 Stunden verpasste die 32-Jährige die WM-Norm von 2:32:00 Stunden allerdings deutlich. Sieger bei den Männern war der Äthiopier Solomon Tside in 2:11:47 Stunden.
Pünktlich um neun Uhr, nachdem zuvor die deutsche Nationalhymne gespielt worden war, wurden die Läufer mit dem Schlagen der Startglocke bei 15 Grad auf die „sündigste Meile der Welt“, die Reeperbahn, geschickt.Schon früh hatte sich die Spanierin Alessandra Aguilar an die Spitze des Frauenfeldes gesetzt und gab diese Position bis ins Ziel nicht mehr ab. In 2:29:01 Stunden blieb sie zwar deutlich hinter dem Streckenrekord von 2:24:14 Stunden zurück, verbesserte ihre persönliche Bestleistung aber um zwei Sekunden. „Ich bin gut in den Lauf gekommen und konnte mein Tempo gut halten“, zog sie ein zufriedenes Fazit.
Ulrike Maisch – Glücklich oder traurig?
Marathon-Europameisterin Ulrike Maisch hatte zuvor die WM-Norm von 2:32 Stunden als Ziel ausgegeben, lag aber schon bei Hälfte der Strecke (1:16:28 h) hinter diesem Tempo zurück. Auch ihr Freund Richard Friedrich und zahlreiche Freunde und ihre Mutter an der Strecke konnten ihr keine Flügel verleihen. In 2:34:28 Stunden erreichte sie nach der Äthiopierin Tigist Abdi Sheni (2:34:01 h) als Dritte das Ziel.
„Ich überlege noch, ob ich traurig oder glücklich sein soll“, sagte Ulrike Maisch im Ziel. Nach gesundheitlichen Problemen in den beiden vergangenen Jahren, hatte sie erst im Januar wieder ernsthaft trainieren können. „Ich glaube, die Freude überwiegt“, entschied sie sich dann jedoch lächelnd. „Ab der Hälfte ist es doch sehr hart geworden.“
WM-Hoffnung noch nicht aufgegeben
Für die Weltmeisterschaften hat Ulrike Maisch die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Fünf Läuferinnen pro Nation dürfen im Rahmen des Weltcups, der bei der WM in Berlin (15. bis 23. August) ausgetragen wird, starten. Dafür gilt eine Team-Norm, die über der Einzel-Norm liegt. „Derzeit haben vier Mädels die Norm, wobei Sabrina Mockenhaupt den Marathon nicht laufen will“, rechnete Ulrike Maisch. Am kommenden Wochenende laufen noch zahlreiche deutsche Top-Läuferinnen in Düsseldorf. „Ob ich mir das im Fernsehen anschaue, weiß ich noch nicht“, gestand Ulrike Maisch.
In seinem erst zweiten Marathon feierte der Äthiopier Solomon Tside gleich seinen ersten Erfolg. Nach rund 26 Kilometern hatte er sich mit dem Kenianer Charles Ngolepus von dem Rest der Spitzenläufer abgesetzt. Der kleinere Äthiopier hielt sich meist im Windschatten des als Tempomacher engagierten Kenianers auf, der allerdings auch davor schon angekündigt hatte, eventuell durchlaufen zu wollen.
Solomon Tside mit den besten Reserven
Zu einem Sieg eines „Hasen“ kam es dann aber doch nicht. Gut zwei Kilometer vor dem Ziel verschärfte Solomon Tside noch einmal das Tempo und konnte gleich einige Meter zwischen sich und seinen bisherigen Wegbegleiter legen. „Ich hatte noch einmal die entscheidende Kraft, das Tempo anzuziehen“, sagte Solomon Tside, der nach 2:11:47 Stunden das Ziel als Sieger erreichte und seine Bestleistung damit um 1:36 Minuten verbesserte.
„Die Strecke liegt mir, das Wetter war gut und das Publikum super“, sagte der strahlende Sieger. „Ich hatte zwar leichte Magenprobleme, aber das war nicht so schlimm.“ Sichtlich erschöpft rettete Charles Ngolepus den zweiten Platz in 2:13:25 Stunden ins Ziel, Dritter wurde der Brasilianer Jose Telles des Souza in 2:14:46 Stunden.
Der viermalige Sieger und Streckenrekordler Julio Rey (Spanien) hatte seinen Start am Vortag aus noch unbekannten Gründen abgesagt. Bester deutscher Läufer war der Wattenscheider Manuel Meyer, der auf dem zwölften Rang seine persönliche Bestleistung auf 2:20:51 Stunden verbesserte.
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