Keller und Reus bleiben im Vorlauf hängen
Sie hatten vom Halbfinale geträumt. Doch für Martin Keller (LAZ Leipzig) und den Deutschen Meister Julian Reus (TV Wattenscheid 01) war bereits im Vorlauf der Weltmeisterschaften in Moskau (Russland) Schluss. 10,32 und 10,27 Sekunden reichten nicht fürs Weiterkommen
Dabei war Reus gut aus den Blöcken gekommen. Nur der Chinese Peimeng Zhang startet im vierten Vorlauf besser als der Wattenscheider, der sich in Weinheim auf 10,08 Sekunden gesteigert hatte.Doch während der Chinese das Tempo bis ins Ziel hochhalten konnte und in 10,04 Sekunden einen neuen Landesrekord aufstellte, wurde Reus im dritten Abschnitt des Rennens fest. 10,27 Sekunden reichten nur zu Platz fünf.
Für den direkten Einzug ins Halbfinale wäre Platz drei nötig gewesen, zusätzlich schafften es die drei Zeitschnellsten eine Runde weiter.
Martin Keller gegen starke Konkurrenz
Auf den Halbfinal-Einzug hatte auch Martin Keller gehofft. Doch dafür hätte er seine Bestzeit von 10,07 Sekunden bestätigen müssen, denn in seinem Lauf traf er direkt auf den Staffel-Olympiasieger Kemar Bailey-Cole (Jamaika) und Europameister Christophe Lemaitre (Frankreich).
Die Beiden waren es auch, die das Rennen bestimmten. Während Bailey-Cole in 10,02 Sekunden vor Lemaitre (10,12 sec) siegte, kam Keller nach 10,32 Sekunden ins Ziel.
Gatlin und Rodgers unter 10 Sekunden
Ganz vorne – da ging erwartungsgemäß die so gern zitierte Post ab. Nachdem Tyson Gay (USA) und Ex-Weltrekordler Asafa Powell (Jamaika) sich durch Doping-Enthüllungen selber aus dem Rennen gekickt hatten und Titelverteidiger Yohan Blake (Jamaika) seinen Start wegen einer Oberschenkelverletzung abgesagt hatte, sprang Justin Gatlin (USA) als Bolt-Herausforderer in die Bresche. Der 31-Jährige, der ebenfalls schon wegen Dopings gesperrt war, lief 9,99 Sekunden und damit das achte Mal in dieser Saison unter 10 Sekunden.
Neben Gatlin blieb in den Vorläufen nur noch Mike Rodgers (USA, 9,98 sec) unter der Zehn-Sekunden-Marke. Superstar Usain Bolt (Jamaika) ließ es dagegen in seinem Lauf für seine Verhältnisse fast schon gemütlich angehen. 10,07 Sekunden reichten ihm zum sicheren Einzug in die nächste Runde. „Ich habe mich am Start extra zurück gehalten“, sagte der Olympiasieger. „Sowas wie vor zwei Jahren, das darf mir nicht mehr passieren.“ Bei der letzten WM in Daegu (Südkorea) war er aufgrund eines Fehlstarts ausgeschieden.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF:
Julian Reus (TV Wattenscheid 01):
Ich kann deutlich schneller laufen, unter 10,20 ist drin gewesen. Ich habe es heute nicht auf die Bahn gebracht. Darüber braucht man nicht lange reden, es ist nicht das, was ich drauf habe. Ich war vielleicht ein bisschen zu verhalten, habe zu sehr versucht, mitzuschwimmen und die Aggressivität nicht ganz gefunden. Dann ist es schwer, in so einem Feld sein Ding durchzuziehen. Das sind die Rennen, die wir brauchen. In große Rennen kommt man sonst nicht rein. Man kann in einem B-Lauf in der Diamond League laufen. Dann muss man abwägen: Laufe ich in Rom im B-Lauf oder in Regensburg zwei Rennen und Staffel. Wir sind einfach in der zweiten Klasse im Sprint. Nichtsdestotrotz war es zu wenig, was ich hier gezeigt habe.
Martin Keller (LAZ Leipzig):
Eine Zehntel schneller hätt’s schon sein können! Beim fünften oder sechsten Schritt bin ich ein bisschen aus dem Tritt gekommen. Der Start war auch nicht gut. Wir haben gestern mit dem Starter geübt, da hat er nicht so lange gewartet. Aber das sollen alles keine Ausreden sein.
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