Kenenisa Bekele denkt an Nationenwechsel
Die Sperre von 35 Leichtathleten inklusive der Doppel-Olympiasieger Kenenisa Bekele und Tirunesh Dibaba schlägt im Läuferland Äthiopien hohe Wellen. Kenenisa Bekele zeigte sich erbost, nur über das Fernsehen von seiner Suspendierung seitens des nationalen Verbandes erfahren zu haben, und erwägt sogar einen Nationalitätenwechsel.

Grund für die beispiellose Aktion des Leichtathletik-Verbandes: Den 35 Athleten wird vorgeworfen, sie wären der Aufforderung des Verbandes nicht nachgekommen, sich mit Blick auf die Hallen-WM in Istanbul (Türkei; 9. bis 11. März) und Olympia in London (Großbritannien; 27. Juli bis 12. August) ins zentrale Trainingslager in Addis Abeba zu begeben. Dieses hatte der Verband vor zwei Monaten angeordnet. Die suspendierten Athleten waren kommentarlos ferngeblieben.
Sperre für London würde drohen
Sollte Kenenisa Bekele künftig für ein anderes Land starten, wäre er bei den Olympischen Spielen im Sommer in London nicht startberechtigt. Dies wäre erst wieder 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien) möglich, wo er einen Start im Marathon anpeilt.
Jos Hermens erklärte, Kenenisa Bekele und dessen Vorgänger Haile Gebrselassie hätten dem Verband rechtzeitig mitgeteilt, die neu gebaute Bahn im Nationalstadion der Hauptstadt Addis Abeba sei eine reine Sprinterbahn und daher für Ausdauerläufer zu hart. Kenenisa Bekele habe inzwischen selbst eine Million Dollar bereitgestellt, um zehn Kilometer entfernt von der Metropole eine Bahn für Langstreckler zu bauen.
Kenenisa Bekele, der wie Tirunesh Dibaba 2008 bei Olympia in Peking (China) über 5.000 und 10.000 Meter gewonnen hatte, war 2011 bei der WM in Daegu (Südkorea) nach 19 Monaten Verletzungspause auf der längeren Distanz nach zehn Runden ausgestiegen, später in Brüssel (Belgien) Jahres-Weltbestzeit gelaufen.
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)
Äthiopischer Verband sperrt seine Stars
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