Kenenisa Bekele im 400-Meter-Sprint zu Gold
Es kam, wie es kommen musste: Der Ausnahmeläufer Kenenisa Bekele (Äthiopien) sah sich 24 Runden lang an, was die Konkurrenz machte, und dann zündete er den Turbo. Bei den Weltmeisterschaften in Berlin gewann er so seinen vierten Titel über 10.000 Meter in Folge und zog mit seinem Landsmann Haile Gebrselassie gleich, dem von 1993 bis 1999 dasselbe Kunststück gelang. In 26:46,31 Minuten stellte er außerdem einen neuen Meisterschaftsrekord auf.
Die Führungsarbeit hatten lange Zeit andere übernommen. Nachdem sich zunächst die für Qatar startenden Nicholas Kemboi und Ahmad Hassan Abdullah an die Spitze gesetzt hatten, kamen abwechselnd auch die Kenianer Moses Masai und Micah Kogo, Weltrekordhalter im 10 Kilometer Straßenrennen, nach vorne.Schließlich war es aber ein Mann aus Eritrea, der die zweite Hälfte des Rennens mutig von der Spitze weg bestritt: Der 26-jährige Zersenay Tadese, Dritter der Olympischen Spiele 2004 in Athen (Griechenland), sorgte dafür, dass sich das Feld mehr und mehr in die Länge zog und nach Kilometer sieben nur noch der Weltrekordhalter Kenenisa Bekele und Moses Masai folgen konnten.
Mut wird belohnt
Der Einsatz von Zersenay Tadese sollte sich auszahlen: Fünf Runden vor Schluss ließ auch der letzte Kenianer abreißen, sodass die Silbermedaille in 26:50,12 Minuten nach Eritrea ging. Zum ersten Mal seit den Weltmeisterschaften 1997 in Athen konnte sich somit ein Athlet, der nicht aus Kenia oder Äthiopien kommt, über 10.000 Meter einen Platz auf dem Podium sichern. Moses Masai überquerte nach 26:57,39 Minuten die Ziellinie und holte ungefährdet Bronze.
Dass dem 400-Meter-Sprint des alten und neuen Weltmeisters niemand würde widerstehen können, deutete sich schon früh an. Kontrolliert bestritt er das Rennen aus der Verfolgerperspektive und zog immer dann an, wenn sich vor ihm eine Lücke auftat. Die letzte Stadionrunde bewältigte er in 57 Sekunden, schon am Anfang der Zielgeraden huschte ihm ein Lächeln über die Lippen und er reckte siegesgewiss die Zeigefinger in die Höhe.
Gemeinsam mit seinen Landsmännern Imane Merga (4.; 27:15,49 min) und Gebre-egziabher Gebremariam (10.; 27:44,04 min) ging er auf die Ehrenrunde und schwenkte die äthiopische Flagge. Nicht mithalten konnten sie in dieser Disziplin jedoch mit dem Vize-Weltmeister Zersenay Tadese, der voller Freude über Silber einen weiteren Spurt auf die blaue Bahn des Olympiastadions zaubert. Die WM in Berlin auf leichtathletik.de:
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