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Kenenisa Bekele: Nächste Weltrekord-Jagd in Dubai

Der Äthiopier Kenenisa Bekele hat seine Zusage für den Dubai-Marathon am 20. Januar gegeben. Es ist zu erwarten, dass der letztjährige Sieger des Berlin-Marathons auf der schnellen, flachen Strecke im Wüsten-Emirat einen nächsten Anlauf auf den Weltrekord nimmt.
Jörg Wenig

Kenenisa Bekele läuft seinen nächsten Marathon am 20. Januar in Dubai. Auf der superflachen Strecke in den Vereinigten Arabischen Emiraten wird der Äthiopier sicherlich einen neuen Anlauf auf den Weltrekord nehmen, den er beim BMW Berlin-Marathon im vergangenen September um lediglich sechs Sekunden verpasst hatte.

In der deutschen Hauptstadt hatte der Kenianer Dennis Kimetto 2014 die aktuelle Bestmarke von 2:02:57 Stunden aufgestellt. Bekele gewann das Rennen vor dreieinhalb Monaten mit 2:03:03 Stunden nach einem spannenden Zweikampf mit dem Kenianer Wilson Kipsang. Es ist die zweitschnellste je auf einer rekordkonformen Strecke gelaufene Zeit und ein äthiopischer Rekord.

Schnelle, flache Strecke

„Es gibt uns riesigen Auftrieb, Kenenisa beim Standard Chartered Dubai Marathon am Start zu haben. Seine Leistung in Berlin hat gezeigt, dass er jetzt mit der Distanz sehr gut zurecht kommt. Zudem hat er hier in Dubai noch etwas gut zu machen, nachdem er vor zwei Jahren das Rennen aufgegeben hatte“, erklärte der Organisator des Rennens, Peter Connerton.

Unter den hochklassigsten Marathonrennen der Welt bietet Dubai die wohl flachste Strecke und jene mit den wenigsten Kurven. Zwar fielen in dem Wüsten-Emirat bereits die beiden inoffiziellen U20-Weltrekorde, doch bei Männern und Frauen gab es dort bisher noch nie einen Weltrekord. Sowohl Haile Gebrselassie (Äthiopien) als auch Kenenisa Bekele selbst scheiterten mit entsprechenden Versuchen.

Vor zwei Jahren ging Bekele nach gut 30 Kilometern verletzt aus dem Rennen und konnte dann aufgrund von Achillessehnen-Problemen über ein Jahr lang nirgendwo mehr an den Start gehen. Mit einem dritten Platz in London (Großbritannien) meldete er sich dann im April 2016 zurück, wurde aber nicht für die Olympischen Spiele nominiert. Bei seinem Sieg in Berlin bewies der 34-Jährige dann, dass er in der Lage ist, auch den Weltrekord über die klassische Distanz zu brechen. Seit über zehn Jahren hält der dreimalige Olympiasieger bereits die globalen Bestzeiten über 5.000 und 10.000 Meter.

Schärfster Konkurrent Tsegaye Mekonnen

„Es war fantastisch für mich, in Berlin eine persönliche Bestzeit zu laufen. Aber ich bin immer noch enttäuscht, dass ich den Weltrekord verpasst habe“, sagte Kenenisa Bekele. „Ich habe in Berlin gesehen, dass ich im Training immer noch etwas verändern muss.“

Zu Kenenisa Bekeles schärfsten Konkurrenten wird am 20. Januar sein Landsmann Tsegaye Mekonnen zählen. Der Youngster hatte das Rennen bereits als 18-Jähriger vor drei Jahren sensationell gewonnen und dabei mit 2:04:32 Stunden einen inoffiziellen U20-Weltrekord aufgestellt. Im vergangenen Jahr war Mekonnen in Dubai Dritter und erzielte mit 2:04:46 Stunden ebenfalls eine Weltklasse-Zeit. Bei seinem letzten Marathonrennen kam er jedoch in Berlin im September nicht ins Ziel.

Die Marathonläufe von Kenenisa Bekele:

2014 – Paris-Marathon (2:05:04 h)
2014 – Chicago-Marathon (2:05:51 h)
2015 – Dubai-Marathon (aufgegeben)
2016 – London-Marathon (2:06:36 h)
2016 – Berlin-Marathon (2:03:03 h) 

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