Kenenisa Bekele nutzt perfekte Bedingungen
"Das Wetter und das Tempo waren perfekt, deshalb konnte ich den Weltrekord brechen", sagte Kenenisa Bekele nach seinem jüngsten Husarenstück am Freitag in Brüssel, wo er, angetrieben von über 46.000 begeisterten Zuschauern, seinen eigenen 10.000-Meter-Weltrekord auf 26:17,53 Minuten verbesserte.

Kenenisa Bekele eilte in Brüssel zu einem neuen Weltrekord (Foto: Chai)
Es war im Stade Roi Baudouin auch eine Familienproduktion, denn sein Bruder Tariku Bekele hatte sich in die Tempomacher eingereiht. "Er hat eine sehr gute Arbeit gemacht und mich auf der ersten Hälfte begleitet. Damit es zum Rekord reicht, durfte ich die ersten 5.000 Meter nicht zu schnell und nicht zu langsam laufen. Als ich dann alleine war, wurde es natürlich umso schwieriger." Trotzdem ermittelte man für die letzten 1.500 Meter eine bemerkenswerte Zeit von 3:52 Minuten. Es reichte für den 23-jährigen Äthiopier, der in dieser Saison bei den vorausgegangenen Weltrekordversuchen in Hengelo (10.000m) und London (5.000m) gescheitert war. Er konnte das WM-Jahr aber nun doch noch mit einer Bestmarke, die eine Prämie von 50.000 US-Dollar wert war, krönen.
Kein gutes Jahr
Kenenisa Bekele schränkte aber ein: "Dieses Jahr war für mich kein gutes. Ich habe meine Verlobte verloren, deshalb kann mein Herz sich nicht freuen. Ich habe dieses Jahr auch nicht soviel Selbstvertrauen. Es ist alles etwas anders."
Trotzdem bewahrt er sich die Freude am schnellen Laufen. Mindestens noch vier, fünf Jahre möchte Kenenisa Bekele der Bahn treu bleiben und dann auf die Straße wechseln. "Ich will später erst ein paar Halbmarathons laufen und mich dann im Marathon versuchen."
Gastspiel in Shanghai
In diesem Sommer hat er nur noch ein Rennen geplant. Mitte September möchte er sich noch in Shanghai (China) zeigen: "Ich denke, das könnte noch einmal ein fantastisches Rennen werden."
Welche Ziele er sich für das nächste Jahr, in dem keine WM und keine Olympischen Spielen anstehen, setzt, ließ Kenenisa Bekele offen. "Das werde ich dann mit meinem Trainer und meinem Manager besprechen." Im Prinzip können es aber nur neue schnelle Rennen und Rekordversuche sein, auf die sich die Fans schon jetzt freuen dürfen.