Kenia-Express beherrscht Berlin
Mit 13.468 Läuferinnen und Läufern aus 62 Nationen gab es in diesem Jahr beim 24. Berliner Halbmarathon des SCC Berlin zwar kein neues Rekordmeldeergebnis, aber die Leistungen der Top-Läufer konnten sich sehen lassen. Mit dem neuen Start- und Zielgebiet zwischen Berliner Dom und neu restauriertem Zeughaus und der bekannt flachen Berliner Strecke sollte der Streckenrekord des Spaniers Fabián Roncero aus dem Jahr 2001 angegriffen werden.
Joyce Chepchumba gewann zum vierten Mal in Berlin (Foto: Hörnemann)
Vorjahrssieger Paul Kirui aus Kenia, der sich im Vorfeld eine Zeit unter 60 Minuten zugetraut hatte, ging auch mit einer starken Gruppe von weiteren Kenialäufern ein hohes Tempo an. Doch die Windverhältnisse mit teilweisem Seiten- und Gegenwind ließen die Hoffnung auf eine Zeit unter einer Stunde bald platzen. Nahezu in einem Start-Ziel-Sieg in 1:00:40 Stunden blieb er nur 18 Sekunden über seiner persönlichen Bestzeit. In seinem Schlepptau erkämpfe sich der Halbmarathon-Debütant Solomon Bushendich (Kenia) mit nur zwei Sekunden Abstand einen überraschenden zweiten Platz vor seinem Landsmann Christopher Cheboiboch, der als Mitfavorit ab Kilometer neun auf Grund von Rückenproblemen langsamer laufen musste, mit 1:01:23 Stunden den dritten Platz belegte.
Embaye Hedrit bester Deutscher
Die Siegerliste weist für die ersten zehn Plätze nur Kenia-Läufer aus, bevor der Marokkaner Mrikik Lahoucine als Elfter mit 1:03:59 Stunden diesem Feld folgte. Die beiden besten Deutschen waren Embaye Hedrit (LAC Quelle Fürth/Mü/Wü) mit Rang 15 in 1:06.13 Stunden und der Deutsche Vizemeister über die Halbmarathondistanz, Martin Beckmann (LG Leinfelden Echterdingen), in 1:06:15 Stunden mit dem 16. Platz.
Bei den Frauen setzte sich erwartungsgemäß die Olympiadritte im Marathon und dreimalige Gewinnerin des Berliner Halbmarathons, Joyce Chepchumba (Kenia), mit 1:09:49 Stunden durch. Auch sie blieb damit nur 10 Sekunden über ihrer bisherigen Bestzeit aus dem letzten Jahr.
Im Frauenrennen wurde ebenfalls fast eine kenianische Meisterschaft ausgetragen. Zweite wurde Margaret Atudonyang mit 1:11:31 Stunden vor Mary Ptikany, die nur eine Sekunde später das Ziel passierte.
Susanne Ritter vor Kathrin Weßel
Die deutschen Farben im Spitzenbereich vertraten in diesem Rennen Susanne Ritter (LG Braunschweig) und Lokalmatadorin Kathrin Weßel (SCC Berlin). Susanne Ritter errang in 1:14:29 Stunden den 8. Platz und Kathrin Weßel musste sich nach starker Aufholjagd dann um eine Sekunde geschlagen geben und belegte den 9. Rang.
Neben der Läufergemeinde im traditionellen Halbmarathon gingen auch die Skater, Rollstuhlfahrer und Power-Walker an den Start. Mit den 1455 Teilnehmern beim FUN-RUN über 3,5 Kilometer bilanzierte der SCC Berlin damit insgesamt 17.046 Starter und Starterinnen bei dieser Großveranstaltung im Herzen Berlins.