Kenianer dominieren Oelder Citylauf
Einmal mehr haben die kenianischen Läufer am Freitagabend den Oelder Citylauf dominiert. Daniel Chebii absolvierte die 10 Kilometer in 28:26 Minuten und lag damit vor zwei seiner Landsleute. Bester Deutscher war der Braunschweiger Stefan Koch. Der Deutsche Halbmarathonmeister landete in 30:39 Minuten auf Platz 18.
Die Wärme des Tages war gewichen, als die Dämmerung in der Kleinstadt Oelde am Freitagabend einsetzte. Der optimale Zeitpunkt, um den Startschuss für ein schnelles Rennen abzugeben. Als das prächtig bestückte Elitefeld die Startaufstellung einnahm, schwelgte Kommentator Wolf Dieter Poschmann in Erinnerungen aus seiner eigenen Laufbahn und verglich die Bedingungen mit legendären Bahnläufen in Koblenz-Oberwerth. Auch die Aktiven des 13. Oelder Sparkassen-Citylaufs dürften "Poschi" keineswegs enttäuscht haben, allen voran, wie nicht anders erwartet, die geballte Klasse aus Kenia.Nach 14 Runden hatte schließlich Daniel Chebii in 28:26 Minuten dank einer Energieleistung auf der langen Zielgeraden die Nase vorn. "Das ist ja wie beim 400-Meter-Lauf", verschlug es auch dem zweiten Experten am Mikrofon, Winfried Aufenanger, die Sprache. Dass der im Vorjahr aufgestellte Streckenrekord von 28:06 Minuten nie in Gefahr geriet, ist dem verhaltenen Taktieren der afrikanischen Topläufer zuzuschreiben.
Unrhythmisches Tempo
Bis weit in die zweite Rennhälfte hinein hielt sich eine neunköpfige Spitzengruppe, wobei extrem schnelle Runden ständig mit verhalten gelaufenen Abschnitten wechselten. Erst im Schlussdrittel, als die Favoriten auf das Tempo drückten, wurde die Gruppe gesprengt.
Hinter Daniel Chebii, dessen Siegerzeit immerhin noch die drittschnellste je in Oelde gelaufene Zeit darstellt, führte der um zwei Sekunden distanzierte Joseph Kiptum die Gruppe der acht kenianischen Verfolger an. Dritter wurde mit wiederum nur fünf Sekunden Abstand Joseph Kiptum Hosea Tuei.
Nach jeweils zwei weiteren Sekunden fanden sich auch Benson Olsisunga und der Vorjahressieger und Streckenrekordhalter Paul Kipkorir im Ziel ein. Schnellster Europäer war der Ukrainer Witaly Shafar mit 29:17 Minuten, der die ersten beiden Runden sogar anführte, bevor der Kenia-Express richtig Fahrt aufnahm.
Stefan Koch hält sich gut
Wie erwartet ohne Aussicht auf vordere Plätze, enttäuschten die beiden deutschen Teilnehmer keineswegs. Stefan Koch landete nach 30:39 Minuten auf Platz 18, wobei er im Mittelabschnitt zur Freude des Publikums einige Plätze gut machen konnte. "Zum Schluss fehlte nach der Verletzungspause im Winter doch ein wenig die Kraft, ansonsten wäre eine Zeit unter 30 Minuten heute nicht unmöglich gewesen", lautete das insgesamt positive Fazit des Deutschen Halbmarathonmeisters von der LG Braunschweig.
Als jüngster Starter im Elitefeld lief der Wattenscheider A-Jugendliche Torsten Graw vom Start weg am Ende des Feldes. Schließlich gelang es ihm jedoch, noch einen kenianischen Widersacher hinter sich zu lassen. Dass er unbedingt die starke Konkurrenz im Elitefeld suchte und dafür auf die durchaus mögliche Sieg- und Streckenrekordprämie im Jugendlauf verzichtete, brachte dem jungen Talent vom Publikum viele Sympathien ein.
Helah Kiprop gewinnt Frauenrennen
Im Frauenrennen konnte Helah Kiprop aus Kenia gegenüber dem diesjährigen Paderborner Osterlauf den Spieß umdrehen und dessen äthiopische Siegerin Fate Tola im Endspurt nach 32:20 Minuten fünf Sekunden hinter sich lassen. Auf Rang drei landete die Oelder Vorjahreszweite Caroline Chepkwomy (Kenia) in 33:08 Minuten. Mit drei Sekunden Rückstand wurde die Titelverteidigerin Leah Jemeli Malot (Kenia) diesmal Vierte.