Kenianer gewinnt auf Anhieb in Oelde
Lange sah es am Freitag beim Oelder Citylauf danach aus, dass der im Vorjahr aufgestellte Streckenrekord über 10 Kilometer von 28:27 Minuten bereits nach einem Jahr wieder Geschichte sein würde. Das konstant hohe Tempo der anfangs achtköpfigen Spitzengruppe, die sich dann sukzessive auf ein Trio reduzierte, ließ bis weit über die Hälfte der Distanz hinaus abermals eine neue Rekordmarke erwarten.

Trotz eines spektakulären Schlussspurts, in dem der Kenianer John Kales seinen zeitgleichen Landsmann Mark Tanui nur um eine Hand breit distanzieren konnte, fehlten bei der Siegerzeit von 28:31 Minuten simple vier Sekunden.
"Lauf genossen"
„Ich habe den Lauf genossen. Der Kurs war fair und die Stimmung großartig“, strahlte der Sieger nach dem Zieleinlauf. „Im nächsten Jahr komme ich gern wieder, um dann den Rekord zu brechen“, gab John Kales im Bewusstsein, ein noch schnelleres Rennen hinlegen zu können, von sich. Der Ukrainer Witaly Schafar, der ebenfalls erstmals in der münsterländischen Kleinstadt antrat, sorgte mit seinem überraschenden dritten Platz in 28:45 Minuten für die bisher beste Leistung eines Europäers in Oelde.
Besser als vor Jahresfrist präsentierte sich Stefan Koch als einziger Deutscher im Elitefeld. Mit seiner Zeit von 29:50 Minuten war der 24 Jahre alte Wattenscheider als Fünfzehnter allerdings nie ein Kandidat für die vorderen Plätze.
Rechnung beglichen
Bei den Frauen hatte Anita Kiptun noch eine Rechnung aus dem Vorjahr offen. Dort führte die Kenianerin bis in die vorletzte Runde und wähnte sich bereits nach 13 der 14 Runden im Ziel. Nach dem verfrühten Endspurt war sie nicht mehr in der Lage, um den Sieg mitlaufen zu können. In diesem Jahr behielt sie die Übersicht und lief in Abwesenheit von Vorjahressiegerin Irina Mikitenko (TV Wattenscheid 01) zum Schluss in 33:11 Minuten einen ungefährdeten Sieg hinaus.
„Solch ein Fehler passiert mir so schnell nicht noch einmal. Mit dem Sieg kann ich dieses Malheur endlich vergessen“, verkündete Anitha Kiptun glücklich und erleichtert zugleich. Auch sie lobte das tolle Publikum, das sie im Alleingang Richtung Ziel sprichwörtlich über die letzten Runden getragen hat. Spannend war bei den Frauen das Duell um den zweiten Platz. Rino Tukei distanzierte schließlich ihre kenianische Landsmännin Susan Kurui mit 33:25 Minuten um eine winzige Sekunde.
Ergebnisse:
Männer:
1. John Kales (Kenia) 28:31 min
2. Mark Zanui (Kenia) 28:31 min
3. Witaly Schafar, Ukraine, 28:45 min
4. Charles Ngolepus (Kenia) 28:55 min
5. Patrik Kimeli (Kenia) 28:57 min
6. Natthew Kipchirchir Kosgei (Kenia) 29:01 min
7. Abraham Tandoi (Kenia) 29:09 min
8. Samson Kosgei (Kenia) 29:10 min
Frauen:
1. Anitha Kiptun (Kenia) 33:11 min
2. Rino Tukei (Kenia) 33:25 min
3. Susan Kurui (Kenia) 33:26 min
4. Beatrice Omwanza (Kenia) 33:44 min
5. Loise Kangogo (Kenia) 34:33 min
6. Milka Jerotich (Kenia) 35:25 min