Kenianische Marathon-Sieger im Ruhrgebiet
Die kenianischen Farben waren am Sonntag beim Karstadt-Marathon im Ruhrgebiet tonangebend. Im Elitefeld der Männer, das von Oberhausen nach Essen lief, feierte Josphate Keiyo mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 2:13:28 Stunden einen überlegenen Erfolg.

Josphate Keiyo setzte sich durch (Foto: Middel)
Seine Landsmänner Joseph Ngolepus (2:20:07 h) und Eliud Kering (2:22:49 h) folgten mit großem Abstand.Die Entscheidung fiel neun Kilometer vor dem Ziel, als sich Josphate Keiyo, der erst seinen zweiten Marathon bestritt (zuvor 2:15:01 Stunden in der Höhe von Nairobi), von seinen Verfolgern mit einem Zwischenspurt absetzen konnte. Moses Masei, der vor zwei Jahren den Karstadt-Marathon gewann und der zum engsten Favoritenkreis zählte, gab nach 26 Kilometern das Rennen auf.
Nicht genug gefordert
"Schade, dass ich auf den letzten Kilometern nicht genug gefordert wurde", bedauerte Sieger Josphate Keiyo, der in Kenia lediglich zur erweiterten Spitze (u.a. 29:24 Minuten über 10 Kilometer) zählt. "Auf der Strecke von Oberhausen nach Essen, auf der die Top-Läufer starteten, war aufgrund des Windes das Rennen recht unruhig. Man kann daher von den Zeiten gut zwei Minuten abziehen", erklärte Athleten-Manager Stephane Franke.
Bei den Elite-Frauen, ihrerseits in Dortmund gestartet, siegte wie vor zwei Jahren Mary Ptikany (Kenia), der in der neuen Streckenrekordzeit von 2:30:05 Stunden ein souveräner Start-Ziel-Sieg vor Salina Chelimo (2:36:58 h) und Irene Cherop (beide Kenia, 2:41:09 h) gelang.
20.000 Euro abkassiert
Die 33-jährige Kenianerin kassierte mit ihrem Erfolg eine Prämie von 20.000 Euro, weil sie als Gesamterste das Ziel in Essen erreichte. Die Frauen waren zwanzig Minuten früher als die Männer gestartet. "Mein Ziel war, dass mich kein Mann auf der Zielgeraden überholt. Das habe ich geschafft", sagte die zierliche Kenianerin, die eine Marathon-Bestzeit von 2:29:45 Stunden hat.
Zu den prominentesten Starterinnen zählte die dreimalige Eisschnellauf-Olympiasiegerin Gunda Niemann-Stirnemann, die die Marathonstrecke auf Skates in 1:53:59 Stunden herunterfegte und damit unter den 179 Skaterinnen den 56. Platz belegte. "Es hat mir einen Riesenspaß bereitet. Beim nächsten Mal bin ich auf jeden Fall wieder dabei", versicherte die frühere Weltklasse-Wintersportlerin.
Beine zu bei Frank Busemann
Weniger gut aufgelegt war nach der Zielankunft der frühere Zehnkämpfer Frank Busemann, der sich mit 4:09:00 Stunden begnügen musste. "Auf den letzten Kilometern waren meine Beine total zu", berichtete der Olympia-Zweite von Atlanta. Box-Weltmeister Sven Ottke erreichte auf der Halbmarathon-Distanz respektable 1:44:20 Stunden.
22.000 Läuferinnen und Läufer, davon etwas mehr als ein Viertel auf der Marathonstrecke, waren bei leicht böigem Wind am frühen Morgen zeitgleich in Dortmund und Oberhausen gestartet. Knapp eine Million Zuschauer säumten die Strecke.