Kenianisches Top-Duell in Frankfurt
Der Frankfurt-Marathon hat die ersten hochkarätigen Topläufer für die 28. Auflage verpflichtet. Wie Renndirektor Jo Schindler und der Sportliche Leiter Christoph Kopp am Mittwoch bekanntgaben, wird Wilfred Kigen am 25. Oktober am Messeturm in vorderster Reihe an der Startlinie stehen. Der 34-jährige Kenianer hatte das Traditionsrennen in den Jahren 2005 bis 2007 gewonnen und damit als erster Läufer in der Mainmetropole den Hattrick geschafft.
„Frankfurt ist für Wilfred beinahe zu einer zweiten Heimat geworden. Deshalb sind wir besonders glücklich, den Publikumsliebling wieder bei uns zu haben“, sagt Jo Schindler. Ein Beleg für die besondere Beziehung von Wilfred Kigen zum Frankfurt-Marathon ist die Tatsache, dass er nach dem dritten Triumph vor zwei Jahren seinem jüngsten Sohn den Namen Frank gab.Seinen Streckenrekord (2:07:58 h/2007) hatte der schnelle Vater von fünf Kindern im zurückliegenden Oktober an seinen Landsmann Robert K. Cheruiyot (2:07:21 h) verloren. Am 25. Oktober kommt es jetzt zum Duell Kigen – Cheruiyot, zum direkten Aufeinandertreffen der bislang schnellsten Marathonläufer in Frankfurt. „Das wird ein absolutes Highlight in der langen und ruhmreichen Geschichte dieses Marathons“, sagt Christoph Kopp.
Ziel: Vierter Sieg in der Börsenmetropole
Die Zielsetzung von Wilfred Kigen auf dem schnellen Asphalt der Banken- und Börsenmetropole ist klar: Er möchte seinen vierten Sieg. Und sich damit für seine beiden jüngsten Ergebnisse rehabilitieren. Beim Marathon in New York 2008 war er nach 24 Kilometern aufgrund von Waden- und Achillessehnenschmerzen ausgestiegen; Anfang Mai in Düsseldorf erreichte er als Zweitplatzierter 2:11:30 Stunden. „Wilfred hat natürlich einen völlig anderen Anspruch“, sagt Christoph Kopp. „Deshalb wird er bei uns wie immer bestens vorbereitet an den Start gehen.“
Der 21-jährige Robert K. Cheruiyot hatte im vergangenen Jahr mit seinem Sieg bei der Gold-Label-Veranstaltung auch alle Insider überrascht, seinerzeit war er als Marathondebütant an den Start gegangen.
Günther Weidlinger jagt den Landesrekord
Ein weiterer prominenter Topläufer am 25. Oktober kommt aus Österreich. In der Alpenrepublik ist Günther Weidlinger trotz seiner erst 31 Jahre schon so etwas wie eine Leichtathletik-Legende, hat er doch auf den Mittel- und Langstrecken fast alle nationalen Rekorde in seinem Besitz. Unter anderen auf den Bahndistanzen 1.500 Meter (3:34,69 min), 3.000 Meter Hindernis (8:10,83 min), 5.000 Meter (13:13,44 min) und 10.000 Meter (27:36,46 min). Hinzu kommen zwei österreichische Bestmarken auf der Straße: 10 Kilometer in 28:10 Minuten, Halbmarathon in 61:42 Minuten.
Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney erreichte der Weltklasseläufer über 3.000 Meter Hindernis den achten Platz. Günther Weidlinger debütierte am 19. April 2009 in Wien über die Marathondistanz (2:12:39 h) und verpasste den Landesrekord von Gerhard Hartmann aus dem Jahr 1986 nur um 17 Sekunden. „Bis ich den Rekord gelaufen bin, wird mich das immer verfolgen“, sagte Günther Weidlinger kürzlich.
Irrsinnig gut Stimmung
Deshalb folgt beim Frankfurt-Marathon nun sein zweiter Versuch. Und warum gerade Frankfurt? Auch wegen der „irrsinnig guten Stimmung“. Zudem hat Günther Weidlinger ausschließlich Positives über den ältesten deutschen Stadtmarathon recherchiert, und auch der Termin im Spätherbst kam ihm zupass. Das Projekt österreichischer Marathon-Rekord wird er gewohnt akribisch angehen, sich hierfür auch mit Laufkollegen besprechen und die Frankfurter Strecke zuvor persönlich in Augenschein nehmen.
Günther Weidlinger wird nichts dem Zufall überlassen und am Renntag von 300.000 begeisterten Zuschauern bei seinem Rekordversuch Unterstützung erfahren. Ob der Österreicher zwei Monate zuvor bei der WM in Berlin über 10.000 Meter antreten wird, ist derzeit offen – nach einem ausgeheilten Ermüdungsbruch im Becken kämpft er noch darum, bis Mitte August in Form zu kommen.
Melderekord deutet sich an
Ein Rekordhoch haben derweil die Meldezahlen für den Frankfurt-Marathon erreicht: Zum Stichtag 1. Juli 2009 sind beim Veranstalter - der Frankfurter Sportagentur „motion events“ – 6.079 Registrierungen für die klassische Marathondistanz eingegangen. 920 Meldungen oder 17,83 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Bestätigt sich dieser Positivtrend, werden am 25. Oktober zwischen 13.000 und 14.000 Läuferinnen und Läufer eine noch nie dagewesene Marathon-Menschenschlange in der Sportstadt Frankfurt bilden.
„Gerade der Zuspruch bei den Hobby-, Freizeit- und Spaßläufern, allen Einsteigern und Fortgeschrittenen, dokumentiert die enorm gestiegene Akzeptanz der Veranstaltung“, sagt Renndirektor Jo Schindler. Ende Oktober 2008 war mit 12.046 Meldungen der bisherige Höchststand beim Frankfurt-Marathon erreicht worden.
Ungebrochen ist auch der Zuspruch beim Staffelmarathon, hier haben sich bis Ende Juni bereits 2.188 Läuferinnen und Läufer (= 547 Staffeln) angemeldet, weitere 1.552 Staffelplätze (= 388 Staffeln) sind bereits für Firmenstaffeln reserviert. Die Meldeliste für den Staffelmarathon dürfte aufgrund der Maximalkapazität von 4.800 Teilnehmern bereits Ende des Monats geschlossen werden. „Es geht in allen Bereichen kräftig vorwärts. Frankfurt wird sein nationales und internationales Ranking am 25. Oktober mit Sicherheit ausbauen“, sagt Jo Schindler.
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