Kenias Regierung untersucht Dopingfälle
Kenias Regierung untersucht die sich häufenden Dopingfälle im ostafrikanischen Läuferland. Sie geht dabei auch Berichten der ARD nach, dass Doping in Kenia inzwischen weit verbreitet sei. Dies bestätigte Isaiah Kiplagat, Chef des kenianischen Leichtathletik-Verbandes, der momentan acht dopingsuspendierte Athleten in seinen Reihen hat.
Laut Isaiah Kiplagat gibt es auch Verhandlungen mit dem Weltverband IAAF zur Einrichtung eines neuen Anti-Doping-Labors in Nairobi. Bisher existiert auf dem Kontinent nur in Südafrika eine solche Einrichtung.Der schwedische Sportwissenschaftler und Dopingfahnder Bengt Saltin hatte zu den Vermutungen um Doping im ostafrikanischen Läuferland in der ARD erklärt: "Wir haben von 2008 bis 2010 beobachtet, dass die Blutwerte der Kenianer bei Starts in Europa viel höher sind als in den Jahren davor. Es steht für mich daher außer Frage, dass es da irgendeine Form von Blutmanipulation gibt."
Meetingorganisatoren in der Pflicht
Isaiah Kiplagat, der im Mai noch Dopingprobleme in Kenia energisch abstritt, hatte im September angekündigt, einige Ärzte, die verbotene Injektionen verabreicht hätten, würden im Dezember in Haft sein. Diese hätten Athleten verbotene Substanzen verabreicht und im Gegenzug Anteile der Preisgelder erhalten.
Isaiah Kiplagat kündigte an, dass es ab 2013 für jeden Organisator eines Meetings in Kenia Pflicht sei, Geräte zur Durchführung von Dopingtests zur Verfügung zu stellen. Dabei will der Weltverband helfen.
Mehrere positive Tests
Positiv getestet worden war 2012 unter anderem Matthew Kisorio. Bei den nationalen Meisterschaften über 10.000 Meter fand man beim drittschnellsten Halbmarathonläufer der Geschichte (58:46 min) ein anaboles Steroid. Beim Linz-Marathon wurde der frühere Junioren-Weltmeister Ronald Kipchumba mit Epo-Spuren im Blut erwischt, Rael Kiyara war bei ihrem Streckenrekord (2:23:47 h) am 29. April beim Hamburg-Marathon mit einem anabolen Steroid aufgefallen.
Für zwei Jahre gesperrt wurden 2012 ferner Genoveva Kigen wegen Clenbuterol, Cosmas Kyeva (Steroide) und Donald Rutto (Epo). Anfang 2013 wieder startberechtigt sind nach Sperren Rose Chesine (Methylhexaneamine) und Eliud Cheptei (Nandrolon).
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)