Khalid Skah - Streit um Entführung eskaliert
Der Streit zwischen Marokko und Norwegen um die Entführung der beiden Kinder von Leichtathletik-Olympiasieger Khalid Skah scheint zu eskalieren. Das marokkanische Außenministerium forderte das skandinavische Land in einer offiziellen Stellungnahme auf, juristische Maßnahmen gegen einen norwegischen Diplomaten und zwei Angehörige einer militärischen Spezialeinheit einzuleiten.
„Die Täter und ihre Helfer haben ein schwerwiegendes Verbrechen begangen. Dies kann nicht ungesühnt bleiben“, hieß es in dem Statement. „Sie müssen juristisch zur Rechenschaft gezogen werden.“Khalid Skah, 10.000-Meter-Goldmedaillengewinner von Barcelona 1992, beschuldigt die norwegische Botschaft in Rabat, seiner aus Norwegen stammenden Ex-Frau Anne Cecilie Hopstock im Jahr 2009 geholfen zu haben, Tochter Selma (16) und Sohn Tarik (13) aus Marokko herauszuschmuggeln. Anne Cecilie Hopstock hat ihrerseits Anzeige gegen Khalid Skah wegen Kindesentführung, Körperverletzung und Bedrohung gestellt. Beide Elternteile haben in ihren jeweiligen Heimatländern das Sorgerecht für die Kinder.
Ausreise wie in einem Action-Film
„Diese Aktion wurde vom norwegischen Außenminister und seinen Leuten geplant. Sie haben das Volk belogen“, sagte Khalid Skah dem norwegischen Fernseh- und Radiosender NRK: „Die offiziellen Stellen haben nun die Verantwortung, die Kinder zurückzubringen.“ Die norwegische Regierung hat jede direkte Beteiligung an dem Vorfall abgestritten. Es wurde lediglich bestätigt, dass sich die beiden Kinder für kurze Zeit in der Botschaft aufgehalten haben, weil um ihre Sicherheit gefürchtet wurde.
Die Ausreise der Kinder erinnert stark an einen Actionfilm. Demnach sollen zwei Angehörige der norwegischen „Special Forces“ die beiden Kinder in einem Boot aus dem Land geschmuggelt haben. Offiziell seien die beiden Soldaten „im Urlaub“ gewesen und hätten ohne das Wissen ihrer Vorgesetzten gehandelt. Khalid Skah hat mittlerweile eine Prämie von umgerechnet 360.000 Euro für denjenigen ausgesetzt, der Sohn und Tochter nach Marokko zurückbringt.
Quelle: Sport-Informations-Dienst