Kimberly Jeß verpasst Rekord knapp
Ihr Auftritt war einer der Höhepunkte des ersten Tages der Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften in Düsseldorf. Kimberly Jeß heißt die Nachwuchs-Titelträgerin im Hochsprung. Damit wurde die erst 16-Jährige der LG Rendsburg/Büdelsdorf ihrer Favoritenrolle unter der älteren Konkurrenz der A-Jugendlichen gerecht und kratzte zudem an der deutschen Hallen-Bestleistung der A- und B-Jugendlichen. Nur um einen Hauch fiel die Latte dreimal bei 1,91 Metern.

Erst bei 1,91 Metern war Schluss für die Schülerin. Das Überfliegen dieser Höhe ist seit nunmehr 21 Jahren keiner gleichaltrigen Athletin mehr geglückt. „Es war in dieser Saison mein Ziel, diesen Rekord zu springen“, bekannte Deutschlands vielversprechendes Hochsprung-Talent. In der B-Jugend ist zuletzt Heike Balck 1987 so hoch gesprungen; in der A-Jugend würde sich Kimberly Jeß unter anderem in einer Reihe mit der
DLV-Disziplintrainerin Brigitte Kurschilgen, geborene Holzapfel, wieder finden.
Keine Lust auf Zettelkram
Mit 1,90 Metern, die sie Anfang des Jahres bezwingen konnte, liegt Kimberly Jeß momentan auf Platz zwei der aktuellen deutschen Jahres-Bestenliste. Die Deutschen Hallen-Meisterschaften am nächsten Wochenende in Sindelfingen sind dennoch kein Thema. „Ich möchte jetzt erstmal eine Woche Pause“, nennt die Jugendliche das primäre Ziel ihrer Abstinenz und fügt hinzu: „Außerdem hätte ich als B-Jugendliche eine Ausnahmegenehmigung gebraucht, um bei den Aktiven zu starten und auf den Zettelkram hatte ich keine Lust.“
Der nächste Angriff auf die Rekordhöhe soll nun in zwei Wochen beim U20-Länderkampf in Halle gestartet werden. „Und wenn es da nicht klappt, habe ich ja noch ein paar Jahre, um mir den Rekord zu holen.“ Die Leichtathletik-Welt darf also gespannt die Karriere der aufstrebenden Kimberly Jeß weiterverfolgen, denn dass in ihr jede Menge Potential steckt, hat sie den Zuschauern in Düsseldorf am Samstag erneut eindrucksvoll bewiesen.