Kiplagat und Chepkemei laufen in New York
Black is beautiful! Alan Steinfeld, Race-Director und Präsident des New York Road Runners Club (NYRRC), zauberte zwei schnelle schwarze Damen aus dem Ärmel. Lornah Kiplagat und Susan Chepkemei, die beiden Kenianerinnen, sind die weiblichen Top-Stars beim New York City-Marathon, der am 3. November in der US-Metropole ausgetragen wird.
Susan Chepkemei gilt in New York als Mitfavoritin (Foto: Hörnemann)
"Es war schon immer mein Traum, einmal in New York zu laufen", erklärte Lornah Kiplagat auf der Homepage des Ausrichters, "für mich ist dieser Marathon die Nr. eins in der Welt. Mir fehlt noch ein wenig Erfahrung auf dieser Distanz. Deshalb komme ich nach New York. Ich muss gut vorbereitet sein. Nun ist es an der Zeit, hier zu starten."Die 28-jährige Ostafrikanerin ist Anfang Juni bereits in New York gelaufen. Hinter Asmae Leghzaoui, der Überraschungssiegerin (30:29 min) aus Marokko, belegte sie den zweiten Platz (30:44 min) beim Mini-Marathon über zehn Kilometer im Central Park. Vier Wochen später steigerte Kiplagat ihre Bestzeit beim "Peachtree Road Race" in Atlanta auf 30:32 Minuten.
Lornah Kiplagat in der Favoritenrolle
Sie ist eine routinierte Läuferin, hat aber auch im Marathon schon beachtliche Erfolge errungen. 1997 und 1998 gewann Lornah Kiplagat in Los Angeles, 1999 in Amsterdam, 2000 wurde sie Zweite in Chicago in 2:22:36 Stunden, 2001 Vierte in Boston, und in diesem Frühjahr triumphierte sie in Osaka in 2:23:55. "Lornah ist in New York die klare Favoritin", betonte Allan Steinfeld, "sie bringt alle Voraussetzungen mit: Tempo, Ausdauer und Erfahrung."
Lornah Kiplagat pendelt stets zwischen Europa und Afrika. Mit Pieter Langerhorst, ihrem Ehemann, der auch ihr Trainer und Manager ist, lebt sie entweder in den Niederlanden, ihrer Wahlheimat, oder in Iten, wo beide mit Unterstützung ihres Ausrüsters "Saucony" ein Trainingscamp für talentierte Nachwuchsläuferinnen geschaffen haben.
Augenmerk auf Susan Chepkemei
Lornah Kiplagat muss besonders Acht geben auf Susan Chepkemei, ihre Landsfrau, die beim historischen Rennen in London Fünfte war in 2:23:19 Stunden. So schnell war sie noch nie unterwegs gewesen! Dabei hatte Chepkemei, die ebenfalls häufig in Holland weilt, noch einen "Boxen-Stopp" einlegen müssen, weil ihr Magen rebellierte und sie in hohem Borgen die hastig aufgenommenen Elektrolytgetränke erbrach.
Die kleine Power-Frau mit den lustigen Rasta-Zöpfen ist zudem eine herausragende Bahnläuferin, denn bei den Commonwealth Games in Manchester holte sie hinter Salina Kosgei (31:27,83 min) die Silbermedaille (31:32,04 min) über 10.000 Meter.
Lornah Kiplagat und Susan Chepkemei haben in New York, dem "Mekka" der Marathonläufer, zweifellos die besten Chancen auf die 80.000 Dollar Siegprämie und einen Pkw der Marke "Pontiac".