Kira Biesenbach beste Deutsche in Götzis
Wer hätte das gedacht? Ausgerechnet das Küken unter den deutschen Siebenkämpferinnen, die am Wochenende beim Mehrkampf-Meeting in Götzis (Österreich) mit dabei waren, trumpfte auf. Die 20-jährige Kira Biesenbach steigerte ihre persönliche Bestleistung um mehr als 250 Punkte auf 6.134 Zähler. Das brachte der Leverkusenerin Platz acht ein.

"Ich bin einfach nur glücklich und überrascht, dass es so gut geklappt hat", sagte die Deutsche Meisterin, für die der Wettkampf in Vorarlberg ein Quantensprung war.
"Mein Ziel war es, meine Bestleistung zu steigern und vielleicht die 6.000 Punkte anzugreifen. Die WM-Norm war nie ein Thema. Ich will in Ratingen noch einmal angreifen. Vielleicht klappt es dann ja noch mit der WM-Norm. Aber mein Ziel war und ist die U23-EM." In Tampere (Finnland) kann Kira Biesenbach im Juli nach einer Medaille greifen.
Geduld zahlt sich aus
In Götzis gehörte sie zu jenen Athletinnen, die sich auch vom nasskalten Wetter nicht bremsen ließen: "Das Wetter war nicht super, aber ich habe das Beste draus gemacht, ich hatte vorher schon Wettkämpfe bei solchem Wetter."
Mit dem Leistungssprung wurde Kira Biesenbach, die auf ein gutes Wintertraining bauen konnte, auch für ihre Geduld belohnt: "Auch als ich in den Jahren 2010 und 2011 wegen zwei Knie-Operationen keine Siebenkämpfe bestreiten konnte, haben die Trainer zu mir gehalten. Ich solle einfach nur die Ruhe bewahren. Das hat sich ausgezahlt."
Den Sieg in Götzis holte sich die Kanadierin Brianne Theisen mit 6.376 Punkten. Neben Kira Biesenbach schaffte es aus dem deutschen Lager auch Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt) als Neunte (6.079) unter die ersten Zehn.
Lob vom Bundestrainer
"Kira Biesenbach hat einen phänomenalen Wettkampf abgeliefert. Ihr Auftreten, ihre positive Ausstrahlung haben mir imponiert. Sie wurde toll von den Zuschauern angenommen. Am meisten hat der Hochsprung beeindruckt. Da hat sie einen großen Schritt nach vorn gemacht. Dass sie schnell ist, wussten wir schon immer", zog DLV-Bundestrainer Wolfgang Kühne Bilanz.
Claudia Rath lobte er für "einen kämpferisch starken zweiten Tag", den sie "mit tollen 800 Metern zum Schluss" gezeigt habe. Sie zählt für ihn ebenso wie die Neubrandenburgerin Julia Mächtig zu den WM-Kandidatinnen.
Wolfgang Kühne ist für die Moskau-Qualifikation in Ratingen (15./16. Juni) optimistisch: "Ich glaube, dass wir mit drei Starterinnen zur WM fahren. Auch Kira Biesenbach hat die Chance, in Moskau dabei zu sein. Schließlich waren es in Götzis richtig schwierige Bedingungen."
Götzis - Von Disziplin zu Disziplin (Tag 2)
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