Kira Biesenbach will auch bei der WM Spaß
Sie will Spaß! Kira Biesenbach gilt als eines der größten deutschen Siebenkampf-Talente, die auch im Hochleistungssport viel lachen will. Bei der WM in Moskau (Russland) gibt die 20-jährige Leverkusener ihr Debüt auf der großen Leichtathletik-Bühne.
Kira Biesenbach ist voller Vorfreude auf die WM (Foto: P. Pohle)
Als Kira Biesenbach in Moskau das 80.000 Zuschauer
fassende Lushniki-Stadion zur Vorbesichtigung betrat, stockte ihr fast
der Atem. „Ein Hammer, genial, in so einem großen Stadion war ich noch
nie“, sagte die 20 Jahre alte Siebenkampf-Hoffnung aus Leverkusen vor dem
Debüt bei Weltmeisterschaften. „Hoffentlich werde ich
von dieser Kulisse nicht erschlagen.“Eigentlich ist die Studentin der Sport- und Sozialwissenschaften nicht der Typ, die Nerven zu verlieren, gilt sie doch als rheinische Frohnatur, die viel lacht und scherzt. „Wenn man mit ihr trainiert, hat man immer Spaß“, berichtete ihr Trainer Erik Schneider. Auch der Leitende Bundestrainer Mehrkampf Claus Marek hält die aufgeschlossene und stets heitere Kira Biesenbach für „einen Glücksfall“ im deutschen Siebenkampf. „Mit was für einem Strahlen sie kämpft. Das gefällt mir“, sagte Marek.
Nach Knie-OP zurück
Die hochgewachsene Athletin gilt schon lange als Talent. 2008 wurde sie Dritte der U18-WM. Nach diesem verheißungsvollen Karrierestart musste sie sich aber zwei Knie-Operationen unterziehen und die Jahre 2010 und 2011 sportlich abschreiben. 2012 tastete sich Kira Biesenbach mit 5.885 Zählern dann an die 6.000-Punkte-Marke heran, ehe sie in diesem Jahr einen Senkrechtstart in die internationale Elite machte.
Bei der ersten Qualifikation im Mai in Götzis (Österreich) verfehlte sie mit 6.134 Punkten die WM-Norm noch um 16 Zähler, doch bei der zweiten Ausscheidung im Juni in Ratingen nahm sie die Moskau-Hürde mit 6.185 Punkten. Geht jetzt noch mehr? „Mal schauen“, lautete die Antwort.
Nicht nervös
Aufgeregt oder nervös ist sie nicht. „Ich spüre Vorfreude und hoffe, dass ich Spaß haben werde“, sagte die blonde Athletin. Für sie und ihre deutschen Mitkämpferinnen Julia Mächtig (SC Neubrandenburg) und Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt) beginnt das WM-Abenteuer an diesem Montag mit dem Hürdensprint. Nur vor dem Fernseher können die Olympia-Zweite Lilli Schwarzkopf (LG Rhein/Wied) und die WM-Dritte Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen) den Medaillenkampf in Russland verfolgen. Beide kurieren Verletzungen aus.
Konkrete Ziele will sich Kira Biesenbach, die Mitte Juli bei der U23-EM in Tampere (Finnland) noch die Silbermedaille mitnahm, für ihre WM-Premiere in Moskau nicht stecken. „Ich will Erfahrungen sammeln, das Beste geben und trotzdem versuchen, alles zu genießen“, sagte sie. Schließlich soll die WM nur eine Zwischenstation in ihrer Laufbahn sein - auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2016 nach Rio de Janeiro? „Es ist der Wunsch jedes Athleten, bei Olympia dabei zu sein“, meinte Kira Biesenbach.
Während sie in den technischen Disziplinen noch viele Reserven hat, weckte sie mit ihrer Schnelligkeit auch das Interesse von Sprinttrainern, die sie zum Lauf abwerben wollten. „Ich bleibe beim Siebenkampf“, versicherte Kira Biesenbach jedoch.
Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)
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