Kirsten Bolm als WM-Vierte in der Weltspitze
Hürdensprinterin Kirsten Bolm hat am Donnerstagabend bei der WM in Helsinki ihre exzellente Saison mit einem vierten Platz gekrönt. "Sie ist jetzt eine Weltklasseläuferin", stellte DLV-Disziplintrainer Rüdiger Harksen, der sie auch selbst betreut, zufrieden fest.

Kirsten Bolm überzeugte bei der WM in Helsinki (Foto: Kiefner)
Der Mannheimerin fehlten in 12,82 Sekunden bei schwierigen äußeren Bedingungen nur sechs Hundertstel auf die zweit- und drittplatzierten Jamaikanerinnen Delloreen Ennis-London und Brigitte Foster-Hylton. Gold ging an die Favoritin Michelle Perry (USA; 12,66 sec)."Ich darf mich nicht ärgern", sagte Kirsten Bolm, "die Zeit ist uninteressant." Insgesamt bezeichnete sie ihr WM-Turnier als "sehr anstrengend." Sie meinte: "Vielleicht habe ich Substanz gelassen, aber ich habe meine Leistung trotzdem im Finale abrufen können."
Ungünstige Bahn
Rüdiger Harksen bedauerte nach dem Lauf, das sein Schützling auf Bahn eins starten musste. Dadurch fehlte der unmittelbare Kontakt zu den schnelleren Athletinnen. "Mit mehr Tuchfühlung wäre sie enger am Pulk gewesen und besser durchgelaufen." Kirsten Bolm bestätigte, dass sie keine Orientierung hatte: "Dass ich Vierte bin, habe ich erst auf dem Bildschirm gesehen."
Insgesamt lobte Rüdiger Harksen die Leistung als ein "klasse Ding". Als beste Europäerin bei dieser WM hat sich Kirsten Bolm auch für die EM im nächsten Jahr in Göteborg ins Gespräch gebracht. "Es muss das Ziel sein, das auch dann anzustreben", erklärte der Trainer, der die Hallen-WM in Moskau im nächsten März als Zwischenziel betrachtet.
Joanna Hayes gestürzt
Zur tragischen Figur des Hürdenfinales wurde die Olympiasiegerin Joanna Hayes, die an der neunten Hürden ins Straucheln kam und sich danach an der letzten verfing und böse stürzte. "Ich hatte das Gefühl, dass ich gewinnen kann", ärgerte sich die US-Amerikanerin, "der Schmerz danach war auch emotional."
Nachdem sie zunächst auf einer Liege von der Bahn gebracht werden musste, war sie schon bald wieder auf den Beinen und meinte: "Die Olympischen Spiele im letzten Jahr waren mir wichtiger, deshalb bin ich froh, dass mir das nicht dort passiert ist."
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