Kirsten Münchow macht endgültig Schluss
Es ist das Ende einer langen Karriere. Kirsten Münchow (VfR Evesen) verabschiedet sich nun endgültig vom Hammerwurf. Nach 28 Jahren Leistungssport sei die Zeit gekommen, sagte die 36-Jährige den Schaumburger Nachrichten . In ihrem letzten Wettkampf am Donnerstag warf sie noch einmal 56,70 Meter in Evesen.
Sie half, das Hammerwerfen der Frauen in Deutschland salonfähig zu machen. „Am Anfang wurden wir belächelt, vor allem von den männlichen Hammerwerfern“, erinnert sich Kirsten Münchow. Hammerwerfen gehört seit 1991 zum Wettkampfprogramm der deutschen Leichtathletik. Heute, 22 Jahre später, lacht niemand mehr, auch durch die Erfolge von Kirsten Münchow.Zweimal verbesserte sie den Deutschen Rekord. Zuletzt 2000, bei den Olympischen Spielen: 69,28 Meter warf sie in Sydney (Australien). Mit dieser Weite wäre sie bei den diesjährigen Weltmeisterschaften in Moskau (Russland) nicht einmal ins Finale gekommen, doch damals, in der Anfangszeit des Frauen-Hammerwerfens, war diese Weite Weltspitze.
2000 war überhaupt ihr Jahr. Sieben ihrer zehn besten Würfe stammen aus dieser Zeit. Doch auch in den letzten Jahren hielt die Physiotherapeutin ihr Niveau konstant bei 60 Metern. In diesem Jahr brachte sie es noch auf 60,29 Meter – Platz zwölf in der aktuellen deutschen Bestenlisten.
Andere Prioritäten setzen
Doch nun soll Schluss sein. „Es braucht halt alles seine Zeit“, sagt Kirsten Münchow und meint damit ihre Vollzeitstelle als Physiotherapeutin, ihren elfjährigen Sohn Sören, aus der fünfjährigen Ehe zu dem ehemaligen Hammerwerfer Holger Klose, der neben dem Hammerwurf auch noch Fußball spielt, und ihre eigenen Wünsche. „Das passt dann irgendwann nicht mehr.“ Und so sei jetzt die Zeit gekommen, das Hammerwerfen zu streichen und andere Prioritäten zu setzen.
So ganz wird sie dem Sport dann aber doch nicht den Rücken kehren. Mit Beginn der nächsten Vorbereitungszeit wird sie ihr Traineramt beim Rasenkraftsport ihres Vereins wieder aufnehmen. In dieser Sportart hat sie schon zwei Jahre lang als Bundestrainerin gearbeitet. Aber auch das braucht halt seine Zeit.