Kleine Ballspiele – Indoor Games (1)
Warum eigentlich nicht mal wieder ein Spielchen anbieten, um die Trainingsfreude anzufeuern und gleichzeitig die leichtathletische Grundlagenschulung im Bereich des Laufens und Werfens voranzutreiben, sowie die koordinativen Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Gerade in der Übergangsperiode bieten sich solche Spiele in der Halle besonders an!
Warum nicht mal Spiele im Training? (Foto: Philippka)
Kleine Spiele1. Burgwächter (ab 7 Jahren)

Material:
– Zwei Mannschaften ("Burgwächter" und "Burgbesucher") mit je 6 bis 15 Spielern
– 4 Bänke ("Burgmauern")
– vier kleine und/oder große Kästen
– 10 bis 15 gut prellende Gymnastik-, Hand- oder Softbälle ("Müll")
– 4 bis 8 Markierungshütchen
Spielfeldaufbau:
Aus den Bänken und Kästen wird eine "Burg" mit "Burghof" errichtet, um die ein "Wassergraben" markiert ist. Größe der "Burg" und Breite des "Wassergrabens" richten sich nach der Spieleranzahl und deren Wurfkraft (z. B. vier Turnbänke im Quadrat, an den Ecken stehen Kästen als "Burgtürme").
Aufgabe:
Die Burgbesucher stehen außerhalb des "Wassergrabens" und werfen den "Müll" über die "Burgmauern", so dass sie im "Burghof" landen. Dabei muss der Ball ("Müll") mindestens einmal im "Wassergraben" auftippen. Die Burgwächter stehen in der "Burg" oder auf der "Burgmauer" und wehren den "Müll" ab. Gefangene oder im "Burghof" gelandete Bälle werfen sie wieder hinaus. oder die "Burgbesucher" holen sie sich wieder selbst heraus.
Wertungsmöglichkeiten:
– Ohne Wertung: Rollentausch nach festgelegter Zeit oder nach einer bestimmten Anzahl von Treffern ("Müll im Burghof"; z. B. 50), die vom Trainer mitgezählt werden.
– Vorgeben einer Anforderungsgröße: "Schafft jeder Werfer (in 2 Min.) mindestens zehn Treffer? Jeder zählt selbst (ehrlich!) seine erfolgreichen Würfe!"
– Wettkampf nach Zeit: Nach Ablauf einer bestimmten Zeit werden alle Bälle gezählt, die im Moment des Schlußsignals im "Burghof" liegen.
Hinweise:
– Besonders für jüngere Kinder geeignet.
– Wurf- und Laufspiel, auch zum Erwärmen geeignet mit anschließenden leichtathletischen Übungen
–Absprachen innerhalb der Gruppen (gleichzeitig werfen) (Raumaufteilung innerhab der Burg) helfen
2. Wandball (ab 10 Jahren)

Material:
– 3 bis 5 Spieler pro Mannschaft
– Für je 2 Mannschaften ein gut prellender, aber nicht zu harter und schwerer Handball oder ähnliches
Beide Hallenstirnwände bilden ein Tor. Markieren Sie 1 bis 2 Meter von der Wand entfernt eine Linie zum Kennzeichnen eines Torraums, der nicht betreten werden darf!
Aufgabe:
– Jede Mannschaft versucht, den Ball so an die gegnerische Torwand zu werfen, dass der zurückprallende Ball von einem Mitspieler innerhalb des Spielfelds gefangen werden kann (ein Punkt). Nach einem erfolgreichen Wurf wird der Ball der Gegenmannschaft übergeben.
– Der Torraum darf von keinem Spieler betreten werden. Geschieht dies dennoch, wechselt der Ballbesitz.
– Bleibt der Ball im Torraum liegen, wechselt auch der Ballbesitz
Hinweise:
– Die Spieler sollten die ungewohnte Form des Zuspiels und Fangens "über" die Wand üben.
– Zum Vereinfachen des Punktesammelns können Sie am Anfang mit einer etwas abgeänderten Version spielen: Einen Punkt für einen Abprallerball nach Selbstvorlage, zwei Punkte für das gefangene Zuspiel eines Mitspielers über die Wand
– Die Markierung der schmalen Torraumzone dient allein als Schutzzone, um die Spieler beim Kampf um den Ball an der Wand vor Verletzungen zu bewahren. Verbreitern Sie aber den Torraum deutlich (z. B. auf 2 bis 4 Meter), bedeutet dies eine neue Schwierigkeitsstufe für die angreifende Mannschaft. Diese Maßnahme sollte daher erst bei geübteren oder älteren Spielern, die über größere Wurfkraft verfügen, angewendet werden.
– Das genaue, winkelberechnende Werfen an die Wand sowie das Fangen des zurückprallenden Balls im Spielgedränge erhöhen die Anforderungen an die Fähigkeit zum Umgang mit dem Ball erheblich. Diese Spielidee sollte deshalb erst ab dem angegebenen Alter – und mit entsprechenden Vorübungen – eingeführt werden.
Variation
– Fangen aus der Luft, ohne dass der Ball den Boden berührt hat.
3. Brettball (ab 11 Jahren)

Material:
– Mannschaften mit je 3 bis 5 Spielern/
– für je 2 Mannschaften ein gut zu prellender, aber nicht zu harter und schwerer Handball (oder ähnliches)
– zwei gegenüber hängende Basketballbretter bilden die "Tore"
Aufgabe:
– Ziel ist es, den Ball so gegen das gegnerische Basketballbrett zu werfen, dass die anderen den zurückprallenden Ball nicht fangen können, und dieser innerhalb des Spielfelds den Boden berührt (ein Punkt für das angreifende Team).
– Berührt der Ball den Korbring, kommt die abwehrende Mannschaft in Ballbesitz.
– Trifft der Ball die Kante des Bretts, wird das Spiel fortgesetzt.
– Sobald der Ball die Wand berührt, ist er im Aus, und die verteidigende Mannschaft erhält den Ball.
– Je nach Können der Spieler können Sie zudem Schrittregeln festlegen.
4. Flitzendes Tor (ab 12 Jahren)

Material:
– pro Mannschaft 4 bis 6 Spieler; davon ein Spieler zum Ziehen des "Flitzenden Tores" (Torwächter)
– für 2 Mannschaften jeweils 2 Kartons (Tor)
– 2 Springseile und ein Handball
– das Springseil wird so am Karton befestigt, dass der Wächter des "Flitzenden Tores" es hinter sich herziehen kann.
Aufgabe:
– Zwei Mannschaften haben die Aufgabe, das "Flitzende Tor" der Gegenmannschaft mit dem Ball zu treffen, das vom jeweiligen Wächter im Spielfeld – am Boden (!) – umhergezogen wird.
– Die Wächter des "Flitzenden Tores" dürfen die Bälle nicht mit dem Körper abwehren, sondern nur durch Wegziehen des Kartons.
– Es wird mit einer Schrittregel gespielt – entweder mit Prellen (die genaue Regel ergibt sich aus dem Können der Spieler) oder ohne Prellen (Die Spieler dürfen mit dem Ball maximal drei Schritte gehen!)
Hinweise:
– Das Spiel erfordert aufgrund des sehr beweglichen Tores eine große Spielübersicht und eine ausgeprägte Wurffähigkeit zum Treffen des Zielobjekts.
– Beim Spiel ohne Prellen müssen die Spieler ein beträchtliches Maß an Fähigkeiten zum mannschaftlichen Zusammenspiel haben, (umso mehr, desto größer die Spielfläche ist), um zum erfolgreichen Torwurf zu kommen. Deshalb ist diese Variante nur für "Könner".
– Als "Flitzendes Tor" eignen sich Bananenkartons sehr gut. Stehen diese oder andere Kartons nicht zur Verfügung, kann statt dessen auch ein Gymnastikreifen (oder eine große Pappe) verwendet werden.
– Beachten Sie unbedingt die Regel, dass das Tor beim Ziehen immer in Bodenkontakt haben muss.
Die "Trainingstipps" auf leichtathletik.de werden Ihnen präsentiert von "leichtathletiktraining", der Fachzeitschrift des Philippka-Sportverlages.