Kleine Ballspiele – Indoor Games (3)
Warum eigentlich nicht mal wieder ein Spielchen anzubieten, um die Trainingsfreude anzufeuern und gleichzeitig die leichtathletische Grundlagenschulung im Bereich des Laufens und Werfens voranzutreiben, sowie die koordinativen Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Gerade in der Übergangsperiode bieten sich solche Spiele in der Halle besonders an! Bei den nachfolgenden Spielen handelt es sich um verschiedene Versionen des Brennball-Spiels.
Warum nicht mal Spiele im Training? (Foto: Philippka)
Brennball-Spiele1. Hindernis-Brennball (ab 9 Jahren)

Material:
– zwei Mannschaften mit 6 bis 16 Spielern
– Parcours je nach Art des Geräteaufbau
Aufgabe:
– Die Grundidee dieser Variante des Brennball-Spiels besteht darin, dass für die Läufer-Partei das Umlaufen des Spielfelds durch Hindernisse erschwert wird.
– Handicaps für Brenner: Das Überwinden der Hindernisse benötigt mehr Zeit als das normale Umlaufen des Spielfelds. Damit die Läufer überhaupt die Chance haben, ein längeres Stück des Weges zurückzulegen, müssen die Brenner ein Handicap auferlegt bekommen.
– Der Läufer wirft drei oder vier Bälle auf einmal. Erst wenn der letzte Ball im Brennmal ist, ist Ende!
– Die Brenner legen den Werferball ins Brennmal (kleiner Kasten), entnehmen daraus einen Basketball, der anschließend in einen Basketballkorb geworfen werden muss.
Methodische Hinweise zum Geräteaufbau:
– Für die Konstruktion der Gerätehindernisse stehen zwei grundsätzliche Vorgehensweisen zur Verfügung: Entweder Sie überlegen sich einen Aufbau zuhause am Schreibtisch, oder Sie beziehen die Spieler in die Planungsarbeit mit ein, so dass sie "ihre" Hindernisbahn entwickeln können.
Entscheiden Sie sich für die zweite Variante, sollten Sie einige "Knackstellen" dieser Methode beachten und nach folgendem Muster verfahren:
1. Einführung der Spielidee: Das Umlaufen des Spielfelds soll durch Hindernisse erschwert werden. Auch das Freimal selbst kann z. B. ein Hindernis sein. Aber bedenken Sie, dass jeder die Hindernisse ohne größere Probleme überwinden können muss, und der Parcours auch bei schnellem Laufen sicher und ungefährlich ist!
2. Konstruktionsphase: Spieler machen Vorschläge und diskutieren diese unter Beachtung der obigen Kriterien; ihre Lösungen werden in einen Spielfeldplan (Wandpapier, Poster) eingezeichnet.
3. Regeln vereinbaren: "Wie soll bzw. darf man die Hindernisse überwinden? Gibt es an oder auf bestimmten Geräten Freimale?"
4. Geräteaufbau: Die Spieler bauen die Geräte mit Hilfe des gemeinsam abgesprochenen Plans auf. Teilen Sie eventuell Gruppen für einzelne Gerätestationen ein!
5. Erprobungsphase: Alle Spieler überqueren vor dem eigentlichen Spiel probeweise einmal den Parcours. Sollte irgendeine Station zu schwierig oder zu gefährlich sein, sollten Sie oder die Kinder Umbauten vornehmen.
6. Spiel
7. Reflexionsphase im Anschluss an das Spiel: "Hat sich der Aufbau bewährt?" – "Habt ihr Vorschläge für weitere Hindernisse, Umbauten oder Regelveränderungen?"
– Mit den Kindern gemeinsam die Hindernisstrecke planen, ist sehr zeitaufwendig. Haben Sie diese nicht oder möchten nicht so viel Zeit investieren, bieten sich folgende Vorgehensweisen an:Ein oder mehrere Spieler entwerfen einen Plan zuhause/ Sie planen den Aufbau vor oder nach dem Training mit einigen Freiwilligen/ Es werden 5 bis 7 Gruppen gebildet, denen jeweils ein Platz in der Halle zugewiesen wird (Veranschaulichen Sie das möglichst anhand eines Lageplans!), an dem sie ihre Hindernisidee aufbauen: "Baut nicht zu kompliziert! Jeder muss eure Station gefahrlos überwinden können!"
2. Brennball mit Frei-Matte (ab 10 Jahren)

Material:
– zwei Mannschaften mit 9 bis 20 Spielern
– 4 Markierungshütchen
– 1 kleiner Kasten
– 3 bis 5 Turnmatten ("Frei-Matten")
– Mit vier Markierungshütchen wird ein rechteckiges Spielfeld markiert. Achten Sie auf genügend Abstand zu den Wänden, so daß für die Mattenträger ausreichend Raum zur Verfügung steht.
Aufgabe:
– 3 bis 4 Spieler laufen mit einer Turnmatte – an den Trageschlaufen oder den Ecken haltend – um das Spielfeld, nachdem einer von ihnen geworfen hat. Die Matten gelten als bewegliche Freimale: Droht das "Verbrennen", stellen sich die Spieler auf die Matte und sind frei. Jeder Spieler, der sich zu spät auf die "Frei-Matte" stellt, ist "verbrannt"" (ein Punkt für die Brenner-Partei). Die Gruppe eines "Zu-spät-Gekommenen" muss aber nicht an den Start zurückkehren, sondern setzt ihren Lauf von der letzten Spielfeldecke aus fort.
– Für jeden durchs Ziel kommenden Träger gibt es einen Punkt.
– Haben alle Spieler der Läufer-Partei einmal geworfen, werden die Rollen mit den Brennern gewechselt.
Variationen:
– Alle startenden Mattenträger werfen gleichzeitig. Erst wenn der letzte Ball im Brennmal ist, dürfen die Brenner "Stop!" rufen.
– Legen Sie die Wurfanzahl pro Spielrunde wird vorher fest (z. B. auf 10): "Wie viele Punkte hat jede Gruppe gesammelt?"
– "Wie viele Wurfdurchgänge benötigt die jeweilige Läufer-Partei, bis alle Mattenträger-Teams dreimal herumgelaufen sind?"
Hinweise:
– Klären Sie die Freiregelung eindeutig: "Kein Körperteil darf am Boden sein, sonst ist man verbrannt!"
– Die Laufstrecke sollte kürzer als beim normalen "Brennball" sein, da die körperliche Belastung durch das Tragen der Matte erheblich höher ist.
Die "Trainingstipps" auf leichtathletik.de werden Ihnen präsentiert von "leichtathletiktraining", der Fachzeitschrift des Philippka-Sportverlages.