Flash-News des Tages
Wissenswertes aus der Welt der Leichtathletik

Astrid Kumbernuss und ihre Kugelstoß-Kolleginnen sollen lieber im Olympiastadion bleiben. (Foto: Chai)
Frauen sollen im Olympiastadion KugelstoßenNur das Kugelstoßen der Männer soll bei den Olympischen Spielen aus dem Athener Olympiastadion an die Stätte der antiken Olympischen Spiele auf die 350 Kilometer entfernt liegende Insel Peleponnes verlegt werden. Die Frauen sollen dagegen zusammen mit den anderen Leichtathleten ihre Wettkämpfe im Stadion der griechischen Hauptstadt absolvieren. Das sagte jetzt ein Sprecher des Organisationskomitees. Heftige Kritik an diesen Plänen kommt von Frauenrechtlerinnen, die Anstoß an der Begründung nehmen. In der heißt es, die kugelstoßenden Frauen seien der Tradition wegen auf der Peleponnes unerwünscht, da sie früher auch nicht an Olympia teilnehmen durften. Eine generelle Entscheidung der IAAF und des IOC über die Pläne, das Kugelstoßen auszulagern, ist bis dato nicht gefallen.
Die ersten drei kenianischen Olympia-Starter stehen fest
Drei kenianische Athleten wurden schon jetzt vom nationalen Verband des Landes für die Olympischen Spiele im nächsten Jahr nominiert. Auf ihnen ruhen die bislang immer unerfüllt gebliebenen Hoffnungen auf eine Marathon-Goldmedaille. Nominiert wurden der Weltbeste Paul Tergat, Weltmeisterin Catherine Ndereba und die New-York-Marathonsiegerin Margarete Okayo. Durch die frühzeitige Bekanntgabe soll den Athleten die Chance gegeben werden, sich optimal auf die Rennen vorzubereiten. Allerdings hat bislang nur Paul Tergat zugesagt. Die Antwort der beiden Frauen steht noch aus.
Marathon-Olympia-Norm: Zu viel bergab zählt nicht
Nicht zu abschüssig dürfen Strecken sein, auf denen Olympia-Normen im Marathon gelaufen werden. Deshalb mussten die Organisatoren der US-Olympia-Trials im nächsten Februar in Birmingham (Alabama) den geplanten Kurs ändern. Denn um das Laufen zu erleichtern, war eine reichlich abschüssige Piste gewählt worden. 90 Meter Gefälle sollte es auf den 42,195 Kilometern geben. Das ist nach den Regularien der IAAF zu viel. Maximal 42 Meter sind erlaubt. Also mussten die US-Amerikaner umplanen. Die neue Strecke hat nur noch ein Gefälle von rund 40 Metern.
Kenenisa Bekele hat drei Cross-Starts schon zugesagt
Der doppelte Cross-Doppelweltmeister und 10.000-Meter-Weltmeister Kenenisa Bekele (Äthiopien) hat seine Pläne für die Cross-Saison bekannt gegeben. Er wird erstmals am 16. November beim IAAF-Cross-Country-Permit in Oeiras (Portugal) an den Start gehen. Vertraglich zugesagt hat er zudem schon die Starts beim San Girogio su Lagnano in Mailand (EAA-Permit) am 10. Januar und beim IAAF-Permit-Rennen am 18. Januar im spanischen Sevilla. Zwei weitere Geländeläufe sollen vor der Titelverteidigung bei den Cross-Weltmeisterschaften am 20. und 21. März in Brüssel aber noch hinzukommen. Unter anderem verhandelt Bekele mit den Veranstaltern des Great North Cross Country (IAAF-Permit) am 3. Januar im britischen Newcastle (wir berichteten).
"High Five" für Sher Lipman"
Noch ein verrückter Rekord wird vom zurückliegenden New-York-Marathon (2. November) gemeldet. Sher Lipman klatschte auf der 42,195 Kilometer langen Strecke 19.066 Läufer und Zuschauer ab. Jedem gab er eine "High-Five", wie die US-Amerikaner zu sagen pflegen. Allerdings musste der 37-Jährige nicht selbst zählen. Das tat ein von ihm getragener Handschuh, der eigens für diese Aktion von Forschern entwickelt worden war. Durchs Abklatschen wollte Sher Lipman Geld für eine wohltätige Organisation sammeln und brachte es auf 5000 US-Dollar. Das Ziel erreichte er nach 4:43 Stunden. Das waren rund 45 Minuten mehr als im Vorjahr – damals indes ohne Abklatschen.
Freeman will Helikopterfliegen und Motorradfahren
Cathy Freeman sehnt sich nicht auf die Laufbahn zurück. Jetzt wolle sie vielmehr Helikopterfliegen und Motorradfahren lernen, sagte sie im australischen Perth am Rande einer weiteren Präsentation ihrer Biographie "Cathy: Her Own Story". Die Olympiasiegerin von Sydeny hatte sich im Juli diesen Jahres zum Karrieende entschlossen. Ihr einziges sportliches Ziel sei eigentlich immer nur der Gewinn der olympische Goldmedaille gewesen. Nun strebe sie nach anderen Dingen, verkündete die 30-Jährige. Sie konzentriere sich voll auf ihren neuen Lebenspartner, den Schauspieler Joel Edgerton und den Erwerb der beiden Lizenzen zum Motorradfahren und Helikopterfliegen.
Kenianer fühlen sich eingeschüchtert
Kenianische Athleten um den ehemaligen 3000-Meter-Hindernis-Weltmeister Wilson Boit Kipketer und Abraham Cherono haben der IAAF vorgeworfen, Läufer des Landes bei Dopingtests einzuschüchtern, berichtet die Zeitung "The East African Standard". Sportler anderer Länder würden besser behandelt, meinen die Kenianer. IAAF-Pressesprecher Nick Davies wiedersprach gegenüber der Zeitung der Darstellung der Athleten und wies auf die Möglichkeit hin, solche Empfindungen nach jedem Dopingtest auf einem Fragebogen angeben zu können. Das hätten die beiden Athleten jedoch nie gemacht. Kipketer und Cherono glauben, die IAAF hätte gegenüber kenianischen Athleten eine negative Einstellung, weil diese die weltweite Langstreckenszene beherrschen.
THG jetzt auch auf der Verbotsliste
Das neue Designer-Steroid Tetrahydrogestrinon (THG) steht nun auch offiziell auf der Dopingliste, bestätigten jetzt die Welt Anti-Doping Agentur WADA und das IOC. Seit Mitte Oktober sei THG explizit auf der Liste der verbotenen Substanzen erwähnt, hieß es. Athleten, die mit THG erwischt werden, droht eine Mindestsperre von zwei Jahren.
Giuseppe Gibilisco ist immer noch der Alte
Als stimulierend empfindet es Stabhochsprung-Weltmeister Giuseppe Gibilisco, dass er seit seinem WM-Triumph viel öfter auf der Straße erkannt wird. Ansonsten habe sich sein Leben allerdings nicht groß verändert und er selbst auch nur ein bisschen: "Ich bin sozialer, enthusiastischer und ruhiger geworden."
Finnland verbessert Leichtathletik-Förderung
Die Finnen wollen für die Weltmeisterschaft im eigenen Land im Sommer 2005 aufrüsten und haben eine nationale Initiative zur Förderung der finnischen Leichtathletik vorgestellt. Das Programm nennt sich "Team Helsinki 2005". Etwas Ähnliches war auch schon vor den ersten Weltmeisterschaften 1983 ins Leben gerufen worden. Ziel des Programms ist es, die besten nationalen Athleten auf dem Weg zu Olympia und zur WM optimal zu fördern. 47 Sportlerinnen und Sportler gehören dem in zwei Gruppen unterteilten Team an. 13 echte Medaillenkandidaten sind in der "Premier Devision", 34 Herausforderer gehören zur zweiten Gruppe. Alle Teammitglieder erhalten zukünftig unter anderem mehr Geld vom Verband.
CDU/CSU sieht keine Notwendigkeit für Anti-Doping-Gesetz
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hält nichts von einem Anti-Doping-Gesetz. Ihre sportpolitischer Sprecher Klaus Riegert sagte: "Ein eigens auf den Spitzensport zugeschnittenes Anti-Doping-Gesetz ist überflüssig und kontraproduktiv. Wir haben in erster Linie ein Vollzugs- und kein Gesetzesdefizit." Ähnlich sieht es auch der für den Sport zuständige Bundesinnenminister Otto Schily (SPD). Die SPD-Fraktion fordert dagegen ein entsprechendes Gesetz (wir berichteten).
Rennbahn-Cross in Walldorf ist auch 2003 am Start
Zwar gibt es die Rennen des Deutschen Cross-Cups in Köln/Leverkusen und Neuss sowie die Serie an sich in dieser Saison nicht mehr, doch der Rennbahn-Cross in Walldorf wird entgegen unserer gestrigen Meldung auch 2003 stattfinden. Er ist für den 30. November terminiert. Los geht es ab 11 Uhr. Mehr Infos bekommen Sie unter: www.astoria-leichtathletik.de.
Annika Becker bleibt wohl dem Erfurter LAC treu
Annika Becker tendiert dazu, beim Erfurter LAC zu bleiben und ihren auslaufenden Vertrag zu verlängern. Das sagte die Stabhochsprung-WM-Zweite der Thüringer Landeszeitung (TLZ). Auf die Frage, ob sie denn in Erfurt bleibe, meinte Becker: "Es sieht so aus, obwohl ich auch andere Angebote habe. Mein Vertrag läuft zwar aus, aber es gibt Gespräche." Seit drei Wochen ist sie wieder im Training und hat die Olympia-Vorbereitungen aufgenommen. Unter anderem wird sie im Winter ein Trainingslager in Albufeira (Portugal) absolvieren.
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