| Spezialforum “Stadt, Land, Sport”

Kommunen und Länder für Leichtathletik-Events unersetzbar

Im Rahmen des 8. SPONSORs Sports Venue Summit hat am Mittwoch in der Handelskammer Hamburg ein Spezialforum zum Thema „Stadt, Land, Sport“ stattgefunden. Das Motto: „Wie Städte und Vereine zueinanderfinden können.“ Unter der Moderation von Markus Othmer (ARD) diskutierten DLV-Veranstaltungsdirektor Frank Kowalski, Dr. Andreas Fröhlich, Leiterin Sportamt Kassel sowie Henning Schreiber, stellvertretender Abteilungsleiter Ministerium Familie, Jugend, Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen.
Peter Schmitt

Im Mittelpunkt der Diskussion stand vor allem die schwierige Budgetverteilung in öffentlichen Haushalten bei Sportveranstaltungen. In Kommunen gibt es immer wieder intensive Diskussionen bei Verhandlungen mit den Kämmerern, wenn Gelder für den Sport bereitgestellt werden sollen.

„Gerade in der Leichtathletik sind die Kommunen und Länder unsere größten Förderer. In der Regel werden zwischen 30 und 40 Prozent zur Kostendeckung von Großveranstaltungen beigesteuert“, erklärte Frank Kowalski.

Sowohl Dr. Andreas Fröhlich als auch Henning Schreiber signalisierten ihre Bereitschaft, Sportveranstaltungen wie die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften unterstützen und auszurichten. Allerdings gelte es, auf Augenhöhe zu agieren. Die nächste Ausgabe der Leichtathletik-DM findet am 25./26. Juli 2015 in Nürnberg statt.

Positives Beispiel Team-EM

Als besonders positives Beispiel nannte Henning Schreiber die diesjährigen Team-Europameisterschaften in Braunschweig. „Das war ein richtig guter Aufschlag. Diesen Impuls muss man aufgreifen und daran arbeiten wir gerne mit.“ Vor allem Nachhaltigkeitsaspekte und die Wiederholbarkeit von Großveranstaltungen seien in der Leichtathletik wichtig. Oft fehle es jedoch an Transparenz unter den Ländern bezüglich der Festlegung von Unterstützungsleistungen bei gleichen Veranstaltungsformaten.

In der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband hob Dr. Andreas Fröhlich die Gespräche zwischen DLV und Ausrichterstädten positiv hervor. Es werde gemeinsam daran gearbeitet, Kostenstrukturen transparent zu machen und Finanzierungsstrategien zu entwickeln. „Das ist“, so Fröhlich, „Best Practice im Deutschen Sport“.

Klammer zwischen Betriebs- und Volkswirtschaft

Was die Legitimation von Finanzbeiträgen der öffentlichen Hand betrifft, erklärte Frank Kowalski, dass es sich hierbei stets um Kostenübernahmen von Teilen einer Großveranstaltung handele. Dem gegenüber stehe immer ein enormer Nutzen für Kommunen.

Studien anlässlich der Deutschen Meisterschaften in Ulm 2013 hätten ergeben, dass der reine Werbewert für die Stadt Ulm bei 5,1 Millionen Euro gelegen hatte und sich die ausgelösten Wirtschaftseffekte auf weitere 3,2 Millionen Euro belaufen. „Es wäre wünschenswert“, so Frank Kowalski, „wenn der Kämmerer der jeweiligen Kommune die Klammer zwischen betriebswirtschaftlicher Betrachtungsweise und volkswirtschaftlichem Effekt finden würde.“

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