| Diamond League Birmingham

Konstanze Klosterhalfen läuft zum Meilen-Sieg mit deutschem Rekord

Beim Diamond League-Meeting in Birmingham hat Konstanze Klosterhalfen am Sonntag ihren ersten Sieg in der aktuell höchsten Meeting-Kategorie weltweit gefeiert und gleichzeitig den deutschen Rekord über die Meile auf 4:21,11 Minuten gesteigert. Überzeugende Leistungen lieferten auch Sprinterin Tatjana Pinto, Hindernis-Läuferin Gesa Felicitas Krause und Diskuswerferin Kristin Pudenz ab.
Jan-Henner Reitze

Nicht wie geplant nach 1.000 Metern sondern schon nach zwei Runden stieg Tempomacherin Chanelle Price im Meilenrennen beim Diamond League-Meeting in Birmingham (Großbritannien) am Sonntag aus. Ein Indiz für den kräftezehrenden Wind auf der Bahn. Im Schlepptau hatte die US-Athletin zu diesem Zeitpunkt Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen).

Die DLV-Athletin rannte die zweite Hälfte des Rennens vorneweg und ihrem ersten Sieg in der Diamond League entgegen. In 4:21,11 Minuten blieb sie obendrauf noch unter dem deutschen Rekord von Ulrike Bruns (4:21,59 min) aus dem Jahr 1985. Die Kanadierin Gabriela Debues-Stafford, die sich im Weltrekord-Rennen von Sifan Hassan (Niederlande; 4:12,33 min) von Monaco (Monte Carlo) auf 4:17,87 Minuten gesteigert hatte, lief diesmal in 4:22,47 Minuten auf Rang zwei.

„Mein erster Sieg in der Diamond League ist toll“, erklärte Konstanze Klosterhalfen. „Es war windig, trotzdem konnte ich eine gute Zeit laufen. Jetzt geht es zurück ins Training nach St. Moritz, wo wir uns auf die WM vorbereiten.“ In der Halle hatte die in den USA trainierende Leverkusenerin den deutschen Rekord schon auf 4:19,98 Minuten gesteigert und war damit sogar noch schneller als ihre neue Freiluft-Bestmarke.

Tatjana Pinto bleibt locker und gewinnt

Mit einem starken Finish setzte sich Tatjana Pinto (LC Paderborn; 11,15 sec) bei 0,9 m/sec Gegenwind über 100 Meter gegen die US-Athletinnen Dezerea Bryant (11,21 sec) und Teahna Daniels (11,24 sec) durch. „Mein Start war nicht so gut, aber in der Schlussphase konnte ich mich durchsetzen“, erklärte die Deutsche Meisterin. „Ich wollte etwas schneller laufen, aber für die windigen Bedingungen war es okay. Als nächstes stehen für mich Rennen in Zürich und Berlin an.“ Der Wettbewerb zählte nicht zur Diamond League-Kategorie.

Im Sprint-Showdown zum Abschluss des Meetings fing Shaunae Miller-Uibo (Bahamas; 22,24 sec) über 200 Meter Europameisterin und Lokalmatadorin Dina Asher-Smith (Großbritannien; 22,36 sec) ab. Dritte wurde die siebenmalige Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika; 22,50 sec) vor Weltmeisterin Dafne Schippers (Niederlande; 22,81 sec).

Kristin Pudenz knapp hinter dem Top-Trio

Die vom DLV für die WM nominierten Athleteninnen im Diskuswurf bewiesen, dass sie für eine Endkampfplatzierung gut sind. Mit einer Medaille dürfte es in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober) aber schwer werden. Denn wie schon den ganzen Sommer über dominierte auch in Birmingham ein Trio. Die Kubanerinnen Yaimé Perez (64,87 m) und Denia Caballero (64,59 m) machten den Sieg unter sich aus, vor Olympiasiegerin und Weltmeisterin Sandra Perkovic (Kroatien; 63,80 m). Auf die hatte Kristin Pudenz (SC Potsdam; 63,67 m) als Vierte nur 13 Zentimeter Rückstand. Die Deutsche Meisterin setzte damit ihre stabile Saison fort.

Als Fünfte mit einer Weite von 62,74 Metern zeigte Claudine Vita (SC Neubrandenburg) ansteigende Form. Wegen ihres starken Saisonauftakts mit 66,64 Metern und trotz eines fünften Platzes bei den Deutschen Meisterschaften war die 22-Jährige ins WM-Aufgebot berufen worden. Keinen Versuch zu ihrer Zufriedenheit traf Nadine Müller (SV Halle; 60,00 m) als Achte.

Chao-Tsun Cheng schlägt Magnus Kirt und DLV-Trio

Im Speerwurf stahl Asien-Rekordler Chao-Tsun Cheng (Taiwan) den DLV-Athleten und dem bisher einzigen 90-Meter-Werfer der Saison Magnus Kirt (Estland) die Show. Im sechsten Versuch schleuderte der 25-Jährige sein Arbeitsgerät auf 87,75 Meter. Das bescherte ihm seinen ersten Sieg in der Diamond League. Eine Saisonbestleistung stellte auch der WM-Zweite Jakub Vadlejch (Tschechische Republik; 85,78 m) dahinter auf. Erst danach folgten Magnus Kirt (85,29 m) und Andreas Hofmann (MTG Mannheim; 82,47 m).

Sechs Wochen vor der WM landete der Speer von Olympiasieger Thomas Röhler (LC Jena) bei 80,30 Meter und Rang sieben. Bernhard Seifert (SC Potsdam) musste sich mit 78,00 Metern und Rang acht zufrieden geben.  

Gesa Felicitas Krause mit nächster 9:20er-Zeit

Über 3.000 Meter Hindernis bestimmten wie erwartet die Athletinnen aus Kenia das Rennen. Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech steigerte den Meetingrekord auf 9:05,55 Minuten vor Celliphine Chespol (9:06,76 min) und Winfred Mutile Yavi (Bahrain; 9:07,23 min).

Dahinter führte Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) das Verfolgerfeld an und konnte im Schlussspurt als Sechste (9:20,55 min) mit Daisy Jepkemei (Kenia; 9:20,68 min) eine Kenianerin hinter sich lassen. Die Europameisterin bestätigte ihre Saisonbestzeit (9:20,31 min) vom Saisonauftakt in Oslo (Norwegen).

Im 1.500-Meter-Rennen der Männer konnte Amos Bartelsmeyer (LG Eintracht Frankfurt) das Tempo im Bereich der WM-Norm (3:36,00 min) von Sieger Ronald Musagala (Uganda; 3:35,12 min) nicht für eine gute Zeit nutzen. Der Deutsche Meister lief in 3:47,32 Minuten als 17. am Ende des Feldes durchs Ziel.

Danielle Williams gewinnt WM-Test im Hürdensprint

Über 100 Meter Hürden trafen die schnellsten Athletinnen des Jahres aufeinander und die Weltmeisterin von 2015 Danielle Williams (Jamaika; 12,46 sec) setzte sich gegen Weltrekordlerin Kendra Harrison (USA; 12,66 sec) und Tobi Amusan (Nigeria; 12,71 sec) durch.

Die Weitspringerinnen lieferten sich in Abwesenheit von Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) einen spannenden Wettkampf, in dem es um Zentimeter ging. Siebenkampf-Weltmeisterin Nafissatou Thiam steigerte ihren belgischen Landesrekord auf 6,86 Meter und gewann vor Ivana Spanovic (Serbien; 6,85 m) und der weitengleichen Katarina Johnson-Thompson (Großbritannien).

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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