Russischer Hallen-Weltrekord über 4x400 Meter
Die russische Auswahl hat den Hallen-Länderkampf am Samstag im schottischen Glasgow gewonnen. Mit 65 Punkten verwies man ein Commonwealth-Team (52) und Gastgeber Großbritannien (50) auf die Plätze. Für den Höhepunkt sorgte dabei die russische Frauenstaffel mit einem neuen Weltrekord.

Neuer Weltrekord durch die russische Staffel mit Olesya Krasnomovets (Foto: Chai)
In der Besetzung Yulia Gushchina, Olga Kotlyarova, Olga Zaytseva und Olesya Krasnomovets verbesserten die Russinnen die eigene Bestmarke vom März 2004, gelaufen bei der Hallen-WM in Budapest, in 3:23,37 Minuten um satte 51 Hundertstel. Die Leistung erstaunt umso mehr, wenn man bedenkt, dass zwei der vier Athletinnen vorher auch einen Einzelstart absolviert hatten.Zu den weiteren Aktivposten in der Mannschaft zählten die derzeit stark auftrumpfende Sprinterin Yulia Tabakova (7,11 sec), die über 60 Meter von der 200-Meter-Olympiasiegerin Veronica Campbell (Jamaika; 7,15 sec) ebenso nicht zu schlagen war wie der britische Hallen-Weltmeister Jason Gardener (6,59 sec) im Männersprint.
Vize-Weltmeisterin Tatyana Kotova, die es sich sogar leisten konnte, drei Versuche auszulassen, steuerte mit 6,75 Metern im Weitsprung ebenfalls wichtige Zähler für die Gesamtwertung bei.
Tonique Williams-Darling deklassiert
Ein überraschender Klassenunterschied tat sich auf den 400 Metern auf. Die U23-Europameisterin Olga Zaytseva nahm in 50,62 Sekunden der Freiluft-Weltmeisterin und Olympiasiegerin Tonique Williams-Darling (Bahamas; 53,48 sec) fast drei Sekunden ab.
Hallen-Weltmeisterin Maria Mutola (Mozambique) konnte ihrerseits ebenfalls nicht auf die Siegerstraße zurückkehren. Sie musste sich über 800 Meter in mäßigen 2:02,58 Minuten um 18 Hundertstel der Russin Yulia Chizhenko, die Mitte der Woche in Moskau einen neuen Hallen-Europarekord über 1.000 Meter gelaufen war (wir berichteten), geschlagen geben. Der Kenianer Paul Bitok bestimmte die 3.000 Meter in 7:49,63 Minuten und bildete so den einzigen Aktivposten aus afrikanischer Sicht.
Kajsa Bergqivst über 2,01 Meter
Über 60 Meter Hürden entwickelte sich ein flottes Duell zwischen Hallen-Europameisterin Susanna Kallur (Schwedin; 7,86 sec) und Lacena Golding-Clarke (Jamaika; 7,93 sec). Bei den Männern gab es ebenfalls zwei Hauptakteure. Dort machten der in der Halle bekannt schnelle Jamaikaner Maurice Wignall (7,58 sec) und der Russe Igor Peremota (7,61 sec) den Sieg unter sich aus.
Der Frauen-Hochsprung war erwartungsgemäß fest in den Händen der Weltmeisterin Kajsa Bergqvist. Die Schwedin, deren Team mit 43 Punkten die durch Anreiseprobleme dezimierten und so überforderten Italiener (20) klar auf Platz fünf verwies, war am Ende ganz alleine im Wettkampf und meisterte 1,98 und 2,01 Meter im ersten Versuch.