Kugelstoß-Fest mit Medaille für Ralf Bartels
Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) hat bei den Weltmeisterschaften in Berlin in einem wahren Kugelstoß-Fest die Bronzemedaille gewonnen. Genau wie in der Qualifikation sollte ihm der dritte Durchgang Glück bringen: Er wuchtete die Kugel auf die neue persönliche Bestweite von 21,37 Metern und wiederholte so das Kunststück der Weltmeisterschaften 2005 in Helsinki (Finnland), wo er ebenfalls Dritter wurde.
Die Zuschauer im Berliner Olympiastadion jubelten, denn sie wussten gleich, dass der dritte Versuch weit war. Ralf Bartels riss die Arme hoch, und tatsächlich: 21,37 Meter zeigte die Anzeigetafel an, was zwischenzeitlich sogar Rang zwei bedeutete. Ein Lachen huschte dem Neubrandenburger über die Lippen, doch anschließend sammelte er seine Konzentration wieder und legte im letzten Durchgang mit 21,20 Metern einen weiteren Stoß über die 21-Meter-Marke nach."Danke, Berlin, dass Ihr mir zu Bronze verholfen habt", rief der frischgebackene WM-Dritte anschließend dem Publikum zu. Und das, obwohl ihn die Stimmung im Stadion zunächst eher verunsichert hatte, wie er später in der Pressekonferenz gestand: "Ich treff die Kugel einfach nicht", hatte er geschimpft, als er nach dem zweiten Durchgang aus dem Ring stieg. Doch dann habe er die Unterstützung der Zuschauer nutzen können, um seine alte Bestleistung um einen Zentimeter zu übertreffen.
Christian Cantwell bezwingt Olympiasieger
Der Weltmeistertitel ging in einem äußerst spannenden Wettbewerb an den US-Amerikaner Christian Cantwell, der mit einer neuen Weltjahresbestleistung von 22,03 Metern den Olympiasieger Tomasz Majewski (Polen) übertrumpfte. Der Pole hatte im vierten Durchgang mit 21,68 Metern die Führung übernommen, konnte dann aber nach dem 22-Meter-Stoß des Hallen-Weltmeisters nicht mehr kontern.
„Ich bin ein wenig enttäuscht, dass ich nicht gewonnen habe“, gab er dann auch zu Protokoll. „Aber Christian war heute eben besser. Er ist der Champion.“ Bei Christian Cantwell führte im entscheidenden Moment die Ruhe zum Erfolg: „Ich hatte das Gefühl, dass ich zu überhastet gestoßen habe. Also habe ich mir vorgenommen, mich zu entspannen und zu beruhigen.“ Dass er zwischenzeitlich von Position eins verdrängt wurde, habe ihm keine Sorgen bereitet.
Wohlverdientes Bier für Ralf Bartels
„Ich denke, heute da wird heute Abend noch das ein oder andere Bierchen getrunken werden“, erklärte der erste deutsche Medaillengewinner der Heim-WM. „Mit meinem Trainer und vielleicht mit den Verantwortlichen vom DLV, die sich sicher auch über die Medaille freuen.“ Sein Erfolg am ersten Tag der Welttitelkämpfe sei etwas ganz Besonderes für ihn: "Dass ich der erste deutsche Medaillengewinner der WM bin, macht mich überglücklich. Jetzt hoffe ich, dass ein Ruck durch die Mannschaft geht und dass sie sieht, dass Unmögliches möglich ist."
Weniger erfreulich verlief dagegen das WM-Finale für den zweiten deutschen Starter, den Leipziger Peter Sack. Der Deutsche Vizemeister, für den in der Qualifikation die neuntbeste Weite gemessen wurde, ging am Abend ohne gültigen Versuch aus dem Olympiastadion. Die WM in Berlin auf leichtathletik.de:
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