| e.wa-riss-Cup

Kugelstoß-Spektakel auf dem Marktplatz in Biberach

Es ist beste Werbung für die Deutschen Meisterschaften in zwei Wochen im Ulmer Donaustadion: Weltmeister David Storl (LAC Erdgas Chemnitz) und Vize-Weltmeisterin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) starten am Montag (14. Juli) beim 6. e.wa-riss-Cup in der historischen Innenstadt von Biberach (19 Uhr).
Ewald Walker

Der Zirkus kommt in die Stadt, heißt die Devise. Mit Storl und Schwanitz kommen acht Wochen vor den Europameisterschaften in Zürich (12. bis 17. August) die beiden besten Kugelstoßer Europas und EM-Favoriten in die historische Altstadt der ehemaligen oberschwäbischen Reichsstadt. In der Manege auf dem Markplatz werden rund 2.000 Zuschauer Platz nehmen, um das Kugelstoß-Spektakel zu verfolgen.

Als Kulisse dienen alte Patrizierhäuser, die Akteure zählen zu den Besten der Welt. Und vielleicht sieht Biberach ja auch Historisches. Weltmeister Storl klopft ab sofort mit Vehemenz an die Tür zur 22-Meter Marke. „Mit seiner jüngsten Bestleistung von 21,90 Metern fehlt David ja nicht mehr viel“, sagt sein Trainer Sven Lang, „die Marke kann jetzt in jedem Wettkampf fallen.“  Da wollen Athlet und Trainer auch nicht lange herumreden, so Lang.

Neue Zeitrechnung

Die Weiten der ewigen Weltbestenliste sind so beeindruckend wie mysteriös. Zwei Kugelstoßer blieben bislang über 23 Meter (Randy Barnes mit 23,12 m, Ulf Timmermann mit 23,06 m). Zwanzig Athleten haben bereits  über 22 Meter gestoßen. Storl, der Weltmeister der Neuzeit, liegt mit seinen 21,90 Metern gerade mal auf Rang 30!

Vielleicht verkörpert der 24 Jahre alte Chemnitzer tatsächlich die neue Zeitrechnung in dieser seit Jahren dopingverdächtigen Disziplin. Denn (aller)spätestens seit dem Dopinggeständnis von Olympiasieger Udo Beyer (Berlin, 22,64 m) im Februar 2013 ist klar, dass diese Disziplin immer am Rand der Legalität gelaufen ist. Die inzwischen gesperrte weißrussische Olympiasiegerin Nadzeya Ostapchuk ist als zweimalige Dopingbetrügerin das abschreckende Beispiel schlechthin.

Schwanitz wieder schmerzfrei

Storl hat zuletzt zwei Wochen voll trainiert, in Biberach soll er erholt in den Wettkampf gehen. Und vielleicht gelingt ja vor historischer Kulisse ein historischer Stoß. Mit dabei sind der Deutsche Vizemeister Tobias Dahm (VfL Sindelfingen, Saisonbestleistung 19,46 m), Hendrik Müller (SC Neubrandenburg; 18,79 m) und der polnische U23-Europameister Jakub Szyszkowski (20,08 m).

Trainer Sven Lang ist froh, dass die Rückenprobleme von Christina Schwanitz, die sie bei der Team-EM in Braunschweig behinderten, überwunden sind. Es handelte sich offensichtlich um einen eingeklemmten Nerv. Mit Josephine Terlecki (Hallesche Leichtathletik-Freunde, Saisonbestleistung 17,54 m) und Lena Urbaniak (LG Filstal, 17,37 m) sind die Nummer zwei und vier im DLV ebenfalls dabei.

Favorit im U20-Wettbewerb ist der Sindelfinger Simon Bayer, der vergangenes Wochenende in Mannheim mit 19,44 Metern glänzte und nur knapp das Ticket für die U20-WM in Eugene (USA; 12. bis 17. August) verpasste.

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