Für die Kugelstoßer hat sich der Ausflug nach Leipzig gelohnt. Bei der 19. Auflage des LAZ-Werfertags trumpften Christian Jagusch sowie die drei U20-Athleten Laura Jokeit, Diana Steinhoff und Simon Bayer mit neuen persönlichen Bestleistungen und zwei neuen U20-WM-Normen mächtig auf. U18-Weltmeister Patrick Müller haderte dagegen trotz seines Sieges mit seiner Leistung.
Der Drehstoßtechniker Christian Jagusch entschied in Leipzig die Männerkonkurrenz für sich. Die Tagesbestweite gelang ihm dabei im sechsten Versuch: Mit starken 19,74 Metern steigerte er seinen alten Hausrekord um gleich 63 Zentimeter.
Das Erfolgsgeheimnis: „Ich habe meine Technik verbessert, fange schneller an und nehme die Geschwindigkeit mit in den Abstoß.“ Sein persönliches Saisonziel von 19,50 Metern hat er damit schon erfüllt. Jetzt nimmt er Kurs auf die 20 Meter. Dafür bietet sich schon am kommenden Wochenende bei der U23-DM in Wesel (14./15. Juni) eine gute Möglichkeit.
Hinter Christian Jagusch belegte Tobias Dahm (VfL Sindelfingen) mit neuer Saisonbestleistung von 19,46 den zweiten Platz. „In den Durchgängen wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen. Ich habe die Kugel nie richtig getroffen“, resümierte Dahm, der mit seiner Leistung nur bedingt zufrieden war. Den dritten Platz belegte Hendrik Müller (LAC Erdgas Chemnitz; 18,48 m).
Diana Steinhoff fordert Laura Jokeit
Gespanntes Warten auf die Weite bei Diana Steinhoff (LC Jena) nach ihrem sechsten und letzten Versuch. Punktlandung: Die 18-Jährige wuchtete die Vier-Kilo-Kugel exakt auf die Normweite von 15,50 Metern für die U20-Weltmeisterschaften in Eugene (USA; 22. bis 27. Juli). „Der sah gar nicht so weit aus. Jetzt bin ich einfach nur glücklich, die Norm geschafft zu haben und kann etwas entspannter in die kommenden Wettkämpfe gehen“, sagte Steinhoff, der Freudentränen über die Wange kullerten.
Nach Diana Steinhoff trat für ihren letzten Versuch Laura Jokeit in den Ring, ihr bester Stoß bis dahin: 15,01 Meter aus dem ersten Durchgang. „Ich werde immer erst wach, wenn jemand vor mir auch wach wird.“ Die Thüringerin erwies sich dabei als die treibende Kraft, wie schon bei den Halleschen Werfertagen, als Laura Jokeit sich in ihrem Sog steigern konnte. Das gelang in Leipzig erneut. Mit 15,97 Metern – Bestleistung – bestätigte die Wattenscheiderin erneut die U20-WM-Norm.
Simon Bayer erstaunt sich selbst
Ungläubig schaute Simon Bayer (VfL Sindelfingen) auf die Anzeigetafel. Da standen nach dem ersten Versuch wirklich 19,72 Meter. „Ich kann es immer noch nicht glauben“, rang der U20-Athlet nach seinem starken Wettkampf nach Worten. Seine bisherige Bestleistung stand bei 18,40 Metern, die er erst vor wenigen Tagen beim Meeting in Bönnigheim aufgestellt hatte.
„Mit meiner Technik kann es oft passieren, dass noch ein Meter hinzukommt“, sagte der 18-Jährige, der mit der Drehstoßtechnik auf Weitenjagd geht. Im Training hätte sich die Weite in dem Maße noch nicht angekündigt. „Die 19-Meter-Marke ist dort ab und zu gefallen, aber so weit ist es bisher noch nie gegangen.“ Einen besonderen Dank richtete er sogleich an sein Trainergespann Peter Salzer und Rolf Österreich, die ihn gut in Form gebracht haben. Mit der Weite knackte er zugleich auch die U20-WM-Norm, die bei 18,50 Metern steht.
Patrick Müller trotz Sieg unzufrieden
Diese verfehlte Tony Zeuke (LV 90 Erzgebirge) mit 18,39 Metern nur knapp. Er zeigte sich nicht ganz zufrieden mit seiner Leistung, und auch U18-Weltmeister Patrick Müller haderte gehörig mit sich. Obwohl er sich mit 19,97 Metern standesgemäß den Tagessieg holte, blieb er unter seinen Erwartungen.
In der Diskus-Konkurrenz der männlichen Jugend U18 dominierte Clemens Prüfer (SC Potsdam) das Feld. Er gewann den Wettkampf mit 61,41 Metern und neuem Meetingrekord. „Die Weite ist in Ordnung dafür dass ich in den vergangenen Wochen aufgrund der vielen Wettkämpfe nicht trainieren konnte“, sagte der 16-Jährige, der sich jüngst in Baku (Aserbaidschan) für die Olympischen Jugendspiele in Nanjing (China) qualifiziert hatte. Jetzt will er erst einmal eine Wettkampf-Pause einlegt und sich wieder voll auf das Training konzentrieren.
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