Kvartsmilare i Göteborg - EM-Impressionen
In der schwedischen Hafenstadt Göteborg suchen die europäischen Leichtathleten vom 7. bis 13. August die Besten jeder Disziplin. Unter ihnen die deutsche 4x400-Meter-Staffel der Männer. Auf leichtathletik.de schildern sie regelmäßig in unterschiedlicher Besetzung ihre Eindrücke.
Andreas Wischek kann EM-Luft schnuppern (Foto: Kiefner)
Hallo an alle daheim!So, den Staffelvorlauf haben wir schon einmal gut mit einem Sieg in unserem Lauf überstanden. Es war uns schon wichtig, als Erste im Ziel zu sein, das hat uns Selbstvertrauen für den Endlauf gegeben. Wie es zu der Besetzung kam? Wir haben gewürfelt und die mit der höchsten Zahl durften laufen. Nein, Spaß beiseite. Herr Beck, unser Disziplintrainer, hat sich da sehr viele Gedanken gemacht
Er hat einige Varianten durchgespielt, eine davon war auch, Kamghe noch im Vorlauf zu schonen. Letztendlich hat er sich dann aber für diese Besetzung entschieden, weil einige Teams doch stärker sind, als vorher erwartet, und wir wollten kein Risiko eingehen. Kamghe ist gleich am Anfang gelaufen, weil wir von Beginn an vorne mitlaufen wollten.
Um Bronze wird gekämpft
Vor allem Sebastian war natürlich enttäuscht, weil er sich nach den Olympischen Spielen in Athen, als er auch nur Ersatzläufer war, eigentlich geschworen hatte, das das nicht mehr passiert. Andreas hat als Neuling eher damit gerechnet, nicht zu laufen. Auch wenn natürlich jeder gerne dabei gewesen wäre, akzeptieren wir alle diese Entscheidung. Vor allem für Andreas ist es eine riesige Motivation, überhaupt hier dabei zu sein.
Besonders stark schätzen wir die Polen und die Franzosen im Endlauf ein, die haben im Vorlauf definitiv noch gezockt und nicht ihre Besten laufen lassen. Die haben noch deutlich mehr Reserven, als wir sie hatten. Die Briten sind die große Unbekannte. Wir wollen morgen um Platz drei mitlaufen, alles über Platz fünf wäre schon eine Enttäuschung.
Nach unserem Vorlauf haben wir uns abends noch einmal zusammengesetzt und eine Videoauswertung des Laufes gemacht Danach gab es noch zwei Motivationsfilme von Läufen von Cathy Freeman und Michael Johnson. Der eine oder andere zieht sich da bestimmt noch mal Motivation raus.
Heute wird gefeiert!
Der Tagesablauf ist bei uns allen sechs übrigens ziemlich gleich, egal wer Staffel läuft und wer nicht. Sebastian und Andreas gehen mit auf den Aufwärmplatz und laufen sich auch ein. Das ist auch gut, falls sich noch jemand verletzen sollte. Unsere Wege trennen sich dann am Callroom. Die einen gehen zum Start, die anderen auf die Zuschauerränge und feuern an. Einer muss ja die Fahne auf die Tribüne tragen! In den letzten Tagen waren wir auch mal auf einen Kaffee in der Stadt und haben ein paar Souvenirs gekauft. Poster, T-Shirts…
Ansonsten unterstützen wir die anderen vor allem dadurch, dass wir versuchen, sie abzulenken. Andreas hat da mit Florian vielleicht die größte Aufgabe, denn der ist schon recht hibbelig. Sebastian hat da mit Kamghe weniger zu tun, der ist immer locker. Wir sind nach wie vor eine Mannschaft, auch wenn nur vier laufen.
Nachdem unsere Tage die letzte Zeit nicht so abwechslungsreich waren, ändert sich das heute Abend. Da gehen wir dann noch einmal feiern Egal wie unsere Staffel heute Abend läuft. Wenn man bedenkt, dass vor Ulm eigentlich gar keine Staffel hierher fahren sollte, ist der Endlauf schon ein riesiger Erfolg hier und das muss gefeiert werden.
Drückt uns die Daumen, es wird auf jeden Fall spannend!
Viele Grüße und Hej då!
Eure Viertelmeiler
(Inhalt dieser Folge: Andreas Wischek, Sebastian Gatzka, Bastian Swillims, Ruwen Faller, Florian Seitz, Kamghe Gaba; Umsetzung: Anja Herrlitz, leichtathletik.de)
Die EM in Göteborg:DLV-AufgebotErgebnisseNewsübersicht