Kvartsmilare i Göteborg - EM-Impressionen
In der schwedischen Hafenstadt Göteborg suchten die europäischen Leichtathleten vom 7. bis 13. August die Besten jeder Disziplin. Unter ihnen war die deutsche 4x400-Meter-Staffel der Männer. Auf leichtathletik.de schilderten sie regelmäßig in unterschiedlicher Besetzung ihre Eindrücke. Lesen Sie nun die letzte Folge.
Schwierige Wechsel (Foto: Kiefner)
Ein letzter Gruß aus Schweden in die Heimat!Kurz nach unserem Staffelfinale melden wir uns noch einmal aus Göteborg bei Euch, bevor wir die EM an unserem letzten Abend hier ausklingen lassen.
Wir werden aber noch ein, zwei Stündchen brauchen, bis wir wieder ein wenig Frust nach Platz vier abbauen können und zurück auf den Boden kommen. Dann wird es uns auch wieder besser gehen.
Wir sind jetzt im Moment einfach schon ein wenig enttäuscht, weil wir das Potenzial gesehen haben, das für eine Medaille da war. Mit Platz vier haben wir aber das erreicht, was realistisch war. Wenn wir jetzt eine Nacht darüber schlafen, dann können wir uns vielleicht auch schon wieder ein bisschen darüber freuen.
Leider waren unsere Wechsel heute ein bisschen unglücklich. Da standen uns zweimal die Gegner im Weg, so dass wir abbremsen mussten und Tempo verloren haben. Das hat einfach Strecke und Zeit gekostet. Als Ruwen übernommen hatte, waren wir noch froh, dass er dranblieb, aber dann ist dieses Malheur beim letzten Wechsel noch einmal passiert. Was einmal so verloren geht, kann man nicht mehr herauslaufen. Das war der Knackpunkt.
Kein Zuckerschlecken
Wir haben heute eine mögliche Medaille einfach bei den Wechseln verloren. Gestern hatte im Vorlauf alles gepasst, heute lief es unglücklich. Glück gehört nun einmal dazu, das hatten wir heute absolut nicht. Läuferisch wären wir in der Lage gewesen, dieses Ding auf Bronze zu laufen. Wenn alles geklappt hätte, wäre noch eine knappe Sekunde drin gewesen. Bastian ist am Ende gegen lauter Leute gelaufen, die im Finale standen. Das war dann auch kein Zuckerschlecken mehr.
Es hat sich im Finale gezeigt, dass wir mit Frankreich, Großbritannien und Polen die richtigen Nationen auf der Rechnung hatten. Wir hätten natürlich gerne den ein oder anderen davon geärgert. Mit den Polen hatten wir zumindest noch von München vor vier Jahren eine Rechnung offen. Die hätten wir, vor allem die zwei von uns, die damals schon dabei waren, beglichen. Aber das müssen wir jetzt wieder aufschieben. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben.
Abschließende Worte
Zum Abschluss noch ein paar Worte zu jedem von uns.
Für Kamghe war es eine super Woche. Die Rennen waren alle ziemlich gut. Die ganze Veranstaltung macht ihm Lust auf mehr.
Bastian schickt ein großes Kompliment an die Schweden. Das war eine hervorragende EM. Die Stimmung war super. Die Leute waren super. Die Organisation war super. Er ist sogar so von allem begeistert, dass er regelmäßige Länderkämpfe mit Schweden vorschlägt. Das will er auf diesem Weg auch direkt mal einbringen. Die Mädels hier in Göteborg waren auch super, eine Augenweide. Er will aber klarstellen, dass er sich hier keine Vorspeise holt. ;-)
Für Florian war es eine sehr positive WM. Er fand es besonders schön, dass die schwedischen Fans nicht nur ihre eigenen Athleten bejubeln, sondern auch die anderen. Es war super hier!
Ruwen, als "Ältester" auch der "Kapitän", kann sich dem nur anschließen.
Als Team zusammengewachsen
Neben den vier, die hier gelaufen sind, gehören auch unsere beiden Ersatzläufer Andreas und Sebastian zur Staffel genauso dazu. Gerade für Sebastian war es nicht einfach, die Ersatzrolle einzunehmen. Er hat das gut gemacht. Es ist nämlich nicht selbstverständlich, dass man in dieser Situation mitmacht und mitzieht.
Wir Viertelmeiler sind hier als Team gut zusammengewachsen. Das ist etwas, auf das wir auch für die nächsten Jahre aufbauen können. Das wird uns auch hoffentlich gelingen.
2010 wollen wir auf Europaebene wieder richtig angreifen! Da muss auch Ruwen bis dahin noch auf alle Fälle weitermachen… ;-) Mit seinen jetzt 26 Jahren sollte das auch kein Problem sein!
Damit sagen wir zum letzten Mal Hej då aus Göteborg, in der Hoffnung, dass diese EM auch in Deutschland so gut angekommen ist wie hier!
Eure Viertelmeiler
Die EM in Göteborg:DLV-AufgebotErgebnisseNewsübersicht