"LA in Aktion" - Kleines Selters ganz groß
"Das war ein Ereignis in Selters", stellte David Deister, Projektleiter von "Leichtathletik in Aktion" im Deutschen Leichtathletik-Verband, am Mittwoch nach dem dritten Halt der diesjährigen Tour des erfolgreichen Kinderleichtathletik-Projektes fest. Zurecht, denn der 3.200-Einwohner-Ort im Taunus hatte 474 Kinder aus 24 Schulklassen und 90 Helfer mobilisiert.
"Leichtathletik in Aktion" gastierte in Selters (Foto: Zöller)
Das ist die voraussichtliche Rekordbeteiligung in diesem Jahr bei den insgesamt sechs Stationen. Und auch in den neun Jahren von "LA in Aktion" hat es einen solchen Zulauf noch nicht oft gegeben.Vor-Ort-Organisator Martin Rumpf stellte eine gelungene Veranstaltung, durch die mit Günther Eisinger ein bekannter deutscher Hochsprung-Trainer als Moderator führte, auf die Beine und heimste dafür eine Menge Lob ein.
Gelungen und rund
David Deister sagte: "Wir waren noch nie in so einem kleinen Ort. Es ist toll, dass man dieses Kinderevent hier schultern konnte." Christina König, Breitensportreferentin im Hessischen Leichtathletik-Verband, sprach von einer "gelungenen, runden Veranstaltung" und zeigte sich vor allem vom Helferzuspruch positiv überrascht.
Die Helfer brauchten ihr Engagement ebenso wenig zu bereuen wie die beiden Top-Athleten Ariane Friedrich (Hochsprunng; LG Eintracht Frankfurt) und Sabine Rumpf (Diskuswerfen; LSG Goldener Grund), die disziplingerecht koordinative Fähigkeiten schulten bzw. zur Weitenjagd nach dem Motto "Eins, zwei, drei - dann fliegt das Ding" aufriefen. Sabine Rumpf ließ sich sogar dazu hinreißen, allen Kindern, die weiter warfen als sie, ein Eis zu spendieren. Prompt musste sie dieses Versprechen nachher gleich zwölfmal einlösen. An Wurftalenten scheint es hierzulande also weiter nicht zu mangeln.
"Überall machbar"
Für Begeisterung sorgten aber auch andere Stationen. So meinte die 10-jährige Annika von der Klasse 4b der Albert-Wagner-Schule, an diesem Vormittag als "Grashüpfer" im Einsatz: "Es hat Spaß gemacht, über die Hindernisse zu fliegen. Hier konnten wir auch mit den Freunden der Klasse Sport machen. Das ist anders als im Verein. Wenn man etwas nicht verstanden hat, waren die Betreuer ganz geduldig mit uns und haben es auch noch einmal erklärt."
David Deister freute sich am Ende nicht nur darüber, dass der Vormittag trotz einer Vorhersage von siebzig Prozent Regenwahrscheinlichkeit trocken, wenn auch windig und recht kühl über die Bühne ging, sondern auch über die Erkenntnis, dass Leichtathletik in dieser Form in Selters echten Anklang gefunden hat. "Leichtathletik ist überall machbar", lautete sein zufriedenes Fazit.