Ladji Doucouré ist Leichtathlet des Jahres
Das Wahlergebnis war alles andere als überraschend. Ladji Doucouré, das neue Aushängeschild der "Equipe tricolore", wurde in Frankreich erwartungsgemäß zum "Leichtathleten des Jahres" gekürt. In Helsinki holte er zweimal WM-Gold, erst über 110 Meter Hürden und dann mit der 4x100-Meter-Staffel.
Ladji Doucouré ist wer in Frankreich (Foto: Kiefner)
Mit großer Mehrheit stimmten die Leser des Verbandsblatts "Athlètisme Magazine" für den 22 Jahre alten Doppelweltmeister, der Sprinterin Christine Arron und Siebenkämpferin Eunice Barber auf die Plätze zwei und drei verwies.Der dunkelhäutige Bursche, dessen Vater aus Mali und dessen Mutter aus Senegal stammt, wiederholte seinen Sieg aus dem Vorjahr. 2004 war er einer der wenigen Franzosen, die bei den Olympischen Spielen in Athen ihr Leistungsvermögen ausgeschöpft haben. Damals steigerte er den nationalen Uralt-Rekord von Stéphane Caristan (13,20 sec in Stuttgart 1986). Zunächst rannte Ladji Doucouré 13,18 Sekunden im Viertelfinale, im Halbfinale folgten 13,06 Sekunden.
Noch Pech in Athen
Aber im Endlauf klebte ihm das Pech an den Spikes. An der vorletzten Hürde, als Ladji Doucouré hinter dem Chinesen Liu Xiang noch auf Platz zwei lag, strauchelte er, konnte mit Müh und Not einen Sturz vermeiden und lief als Letzter in 13,76 Sekunden über die Ziellinie. Aus der Traum von einer Medaille!
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, sagte er sich und schnappte sich in Helsinki gleich zweimal das begehrte Edelmetall. Ladji Doucouré, der den Waliser Colin Jackson als sein großes Vorbild nennt, gewann nach einem Hexentanz durch den Hürdenwald die heiß ersehnte Goldmedaille und führte seine Staffelkollegen Ronald Pognon, Eddy de Lépine und Lueyi Dovy ebenfalls zum Titel, der in Frankreich als eine der größten Sensationen dieser WM ausgiebigst gefeiert wurde.
Populär
Ladji Doucouré, früher auch ein hervorragender Zehnkämpfer, zählt mittlerweile zu den populärsten Sportlern in unserem Nachbarland. Seine erneute Wahl zum "Leichtathleten des Jahres" hat sich der Hürdenflitzer, der von Renaud Longuèvre trainiert wird, redlich verdient.
Eunice Barber (2003) und Stéphane Diagana (2002), Welt- und Europameister über 400 Meter Hürden, waren seine Vorgänger, in deren Fußstapfen er nunmehr wandelt.