Ladji Doucouré lässt die Hallensaison sausen
Die Sommersaison war lang und anstrengend. Ladji Doucouré, der Weltmeister im Hürdensprint, legt in diesen Tagen die Beine hoch und lässt die Seele baumeln. "Im November will ich das Training wieder aufnehmen", erklärte er auf einer Pressekonferenz in Paris, "und im Winter werde ich neue Wege gehen." Die Hallensaison lässt er sausen. Denn der WM-Titel über 60 Meter Hürden ist für ihn, der auch bei der letzten Hallen-EM in Madrid erfolgreich war, kein lohnenswertes Ziel.
Ladji Doucouré gibt alles für den Olympiasieg (Foto: Kiefner)
Einen einzigen Hallen-Start hat er sich ausgesucht. "Beim Europa-Cup in Lièvin am 5. März mach' ich mit", betonte Ladji Doucouré, die neue Lokomotive des Französischen Leichtathletik-Verbands, "auch das übliche Trainingslager in den USA im Januar wird gestrichen." Mit Renaud Longuèvre, seinem Coach, hat er einen Fahrplan ausgetüftelt, der in erster Linie auf die WM 2007 und die Olympischen Spiele 2008 ausgerichtet ist."Wir sind voll und ganz auf 2007 und 2008 fixiert", bestätigte Renaud Longuèvre, "dann sind wir in Asien, wo wir unsern chinesischen Freund wiedersehen." Er meint natürlich Liu Xiang, den Olympiasieger von Athen, der sich mit Colin Jackson den Weltrekord (12,91 sec) teilt.
Weltrekord ist kein Ziel
Apropos Weltrekord! Ladji Doucouré, der dank einer Bestleistung von 12,97 Sekunden lediglich sechs Hundertstel von dieser Marke entfernt ist, nimmt die 12,91 Sekunden nicht ins Visier. "Ich wiederhole nochmals, dass so ein Rekord gut ist fürs Publikum", ließ er verlauten, "aber ich bin mehr ein Wettkampftyp."
Der Olympia-Sieg ist sein primäres Ziel. Dafür wird er in den Monaten April und Mai in die Vereinigten Staaten fliegen, um dort Rennen gegen die hochkarätige US-Konkurrenz zu bestreiten. Im Juli und August wird der gerade mal 22-jährige Franzose durch die europäischen Stadien tingeln. In Göteborg, Schauplatz der Europameisterschaften vom 6. bis 13. August, ist er live dabei. Seine Gegner müssen sich dann warm anziehen.