Ladji Doucouré macht sich rar in der Halle
Die Sonne hat ihm gut getan. Ladji Doucouré, der Hürdenflitzer aus Frankreich, weilte zehn Tage auf Teneriffa. "Das Trainingslager ist prima verlaufen", erzählte er frohgelaunt nach seiner Rückkehr von der kanarischen Ferieninsel, "der Wechsel war gut für Leib und Seele." Einmal raus aus dem üblichen Tagesgeschäft in Paris, das sei sein Ziel gewesen. "Ich wollte mal was anderes machen." Er brauchte ein wenig Luftveränderung.
Ladji Doucouré legt keinen Schwerpunkt auf die Hallensaison (Foto: Chai)
Jetzt steckt er wieder voller Energie. Und voller Tatendrang. Gleichwohl wird sich Ladji Doucouré in diesem Winter rar machen, denn er möchte im April in den USA bei einigen Freiluft-Sportfesten mitmischen. "Um da in Form zu sein, darf ich keine komplette Hallensaison absolvieren", begründete er seine Entscheidung, "ich werde wohl beim Hallen-Europacup (Anm. 5. März in Lièvin) teilnehmen, denn ich laufe gern für Frankreich. Du hast schließlich nicht so oft die Möglichkeit, für dein Land auf heimischem Boden zu starten." Deshalb will er auch auf das Indoor-Meeting "Gaz de France" in Lièvin verzichten, das zwei Tage vorher ausgetragen wird. "Die dortige Besetzung ist absolut top, das hat fast das Niveau einer WM. So weit bin ich dann noch nicht", erklärte der Doppel-Weltmeister, der in Helsinki Gold im Hürdensprint und mit der 4x100-Meter-Staffel gewonnen hat, "darum konzentriere ich mich lieber auf den Europacup." Seinen Einstieg plant der 22-jährige Franzose am 18. Februar in Clermont-Ferrand, wo er die 200 Meter absolvieren wird. "Ich möchte neue Reize setzen." Zwei Hallen-Rennen reichen ihm.
Erwartungen bremsen
Die Europameisterschaften in Göteborg (6. bis 13. August) spielen in seinen Gedanken noch keine so große Rolle, sagt er zumindest. "Jeder will immer das Maximum herausholen. Mal abwarten", meinte Ladji Doucouré. "Ich hoffe, dass ich mich nicht verletze und mich qualifiziere."
Dann warnte er vor allzu hohen Erwartungen: "Du darfst dich vor der Niederlage nicht fürchten. Sie gehört zum Sport dazu!" Und dachte zugleich an die Fußballer: "Es reicht schon, wenn unsere Nationalmannschaft ein Spiel verliert. Dann hagelt es Kritik, und es heißt sogleich, sie kann's nicht mehr." Drum möchte er nicht, dass der Druck des Gewinnenmüssens auf seinen Schultern abgeladen wird.