"Clown" Drummond bringt Zuschauer auf
Jon Drummond, Sprinter aus den USA, war am Sonntagabend bei der WM in Paris Hauptdarsteller einer Farce im Viertelfinale über 100 Meter. Er und der Jamaikaner Asafa Powell jagten nach einem ersten Fehlstart beim zweiten Anlauf zu schnell aus dem Block und die Kampfrichter entschieden sich für eine Doppel-Disqualifikation des US-Amerikaners, der damit überhaupt nicht einverstanden war, und des Jamaikaners.
Jon Drummond inszenierte sein Possenspiel
Das Szenario gipfelte im Unmut der Zuschauer, als sich Jon Drummond auf seine Bahn legte und erst nach längerem wieder aufstand. Nachdem er weiter protestierte, wurden die Sprinter dieses Laufes erst einmal bei allen Tumulten wieder zurück geschickt und die anderen Rennen vorgezogen. In den Katakomben orderte man Jon Drummond zurück auf den Aufwärmplatz. Dort musste er sich in Tränen ausgebrochen von Trainer John Smith trösten lassen, ehe er später im Wassergraben eine Runde Schwimmen ging. Währenddessen versuchten die Kampfrichter den Lauf neu zu starten. Das scheiterte aber mehrere Male, weil die Zuschauer nun über das Fehlen von Jon Drummond und Asafa Powell so aufgebracht waren, dass sie bei jedem Versuch ein gellendes Pfeifkonzert anstimmten. Selbst das flehende Gestikulieren der Siebenkämpferin Eunice Barber und des französisichen Sprinters Roland Pognon brachte kaum Beruhigung. Die überforderte Organisation spiegelte sich auch am fehlenden Eingreifen der Stadionsprecher wider.
Erst mit 45 Minuten Verspätung gingen die verbliebenen sechs Sprinter letzlich auf die Gerade. Es gewann der aufgebrachte Ato Boldon (Trinidad & Tobago) in 10,09 Sekunden mit gehöriger Wut im Bauch!