Langhürdengipfel in Regensburg
Fünf DLV-Langhürdler haben das Potential deutlich unter 50 Sekunden zu laufen - drei von ihnen haben es in diesem Sommer schon geschafft. Für die Gala im Regensburger Unistadion am Samstag (2. Juni) haben alle gemeldet. Georg Fleischhauer (Dresdner SC 1898) will in die Saison einsteigen. Auch Lokalmatadorin Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg) plant einen Start und für die deutsche Sprintstaffel der Männer gibt es den nächsten Olympia-Test.
„Ein wahres Fest der Leichtathletik“ soll es am Samstag (2. Juni) geben, so steht es auf der Website der Gala im Regensburger Unistadion. In vielen Disziplinen wird Deutschlands Elite an den Start gehen und sich mit erstklassiger internationaler Konkurrenz messen.Viele Top-Athleten nutzen die Gala als letzten Test vor den Deutschen Meisterschaften in Wattenscheid (16./17. Juni). Gleichzeitig haben sie die Möglichkeit, mithilfe der starken Konkurrenz die Normen für die Europameisterschaften in Helsinki (Finnland; 27. Juni bis 1. Juli) und die Olympischen Spiele in London (Großbritannien; 3. bis 12. August) zu erfüllen.
Spannung bereits im Vorprogramm garantiert
Schon das Vorprogramm zwischen 10:45 Uhr und 15:15 Uhr hat einiges zu bieten, so zum Beispiel den Hochsprung der Männer mit Eike Onnen (LG Hannover) oder die Vorläufe über 100 Meter Hürden mit Anne-Kathrin Elbe (LAZ Leipzig).
Richtig los geht es um 16 Uhr mit dem Hauptprogramm. Der Schwerpunkt des Meetings liegt auf den Sprints und den Mittelstrecken. Bei den Männern gehen über die 4 x 100 Meter die Nationalstaffeln aus Deutschland, Großbritannien und Österreich an den Start, bei den Frauen aus Großbritannien, Finnland, Österreich und Slowenien. Sie alle wollen sich mit guten Zeiten unter die besten 16 der Rangliste des Weltverbands IAAF schieben, um sich für Olympia zu qualifizieren.
Im Feld der Sprint-Männer hat sich noch kurzfristig etwas getan. Die nationale Elite, angeführt von den Deutschen Meistern Tobias Unger (VfB Stuttgart) und Robin Erewa (TV Wattenscheid 01), wird jetzt komplett in Regensburg antreten und nicht - wie zuvor geplant - zum Teil in La Chaux-de-Fonds (Schweiz).
DLV-Kader startet über 400 Meter Hürden
Volker Beck, der DLV-Bundestrainer 400 Meter Hürden, ist mit seinen Männern schon seit 2006 zu Gast in Regensburg. So stark wie in diesem Jahr war sein Kader noch nie. Vier Athleten haben die EM-Norm (50,30 sec) schon locker unterboten: Silvio Schirrmeister (LAC Erdgas Chemnitz; 49,64 sec), der Deutsche Meister David Gollnow (LG Stadtwerke München; 49,69 sec) und Tobias Giehl (LG Würm Athletik; 49,75 sec) bewegen sich auf ähnlichem Niveau und wollen sich gegenseitig Richtung Olympia-Norm (49,30 sec) treiben. U20-Europameister Varg Königsmark (LG Nike Berlin; 50,07 sec) lauert.
Wegen Achillessehen-Problemen in der Vorbereitung ist Georg Fleischhauer noch nicht in den Sommer gestartet. Der WM-Halbfinalist ist aber bereit, in den Kampf um die EM- und Olympia-Plätze einzugreifen. "Er hat am Dienstag einen erfolgreichen Test im Training absolviert und wird starten", erklärte Volker Beck. Das Rennen wird ein Vorgeschmack auf die Deutschen Meisterschaften, die ein Ausscheidungsrennen zumindest Richtung EM werden könnten.
Internationale Konkurrenz bekommt das junge deutsche Langhürden-Quintett durch Richard Yates (Großbritannien), der am Wochenende in Oordegem (Belgien) 49,36 Sekunden gelaufen ist.
Michelle Weitzel auf der Jagd nach EM-Norm
Im Weitsprung der Frauen versucht Michelle Weitzel, die Deutsche Meisterin von der gastgebenden LG Telis Finanz Regensburg, im heimischen Stadion die Norm für die Europameisterschaften (6,65 m) zu überbieten. Stärkste Konkurrentin ist U20-Europameisterin Lena Malkus (LG Ratio Münster).
Corinna Harrer hat die Olympia-Norm über 1.500 Meter (4:05,50 min) schon abgehakt. Einen Start bei der heimischen Gala will sich die 21-Jährige dennoch nicht nehmen lassen und ist über 800 und 1.500 Meter gemeldet. Teamkollegin Maren Kock nimmt die 1.500 Meter in Angriff, auf denen sie in der Halle überraschend zum deutschen Meistertitel gelaufen war.
Über 400 Meter will Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) weiter daran arbeiten, an ihre Zeiten aus dem Jahr 2010 heranzukommen.
Per Livestream hautnah dabei sein
Im Anschluss an das Hauptprogramm wird ab 19:30 Uhr die Läufernacht ausgetragen. Letztes Jahr feierte sie ihre Premiere und wurde gut angenommen. Im Programm stehen die 1.500 Meter, 5.000 Meter und 3.000 Meter Hindernisstrecken der Männer und Frauen. Dort dominieren vor allem die Kenianer die Meldelisten. Aber auch Wolfram Müller (Erfurter LAC; 5.000 Meter) und Susi Lutz (LG Bamberg; 3.000 Meter Hindernis) wollen an den Start gehen.
Ein enger Zeitplan, stark besetzte Konkurrenzen, professionelle Moderation und lokale Favoriten locken jedes Jahr viele begeisterte Zuschauer ins Stadion. Wer jedoch nicht live vor Ort sein kann, muss nicht auf die Gala verzichten. Wie schon im Vorjahr dürfen sich Leichtathletikbegeisterte auf eine Livestream-Übertragung freuen.