Lars Albert und Claudia Rath beste Mehrkämpfer
Lars Albert (LAC Elm) setzte sich am Wochenende bei den Deutschen Hallen-Mehrkampf-Meisterschaften in Frankfurt im Siebenkampf der Männer durch. Mit 5.777 Punkten gewann er vor Simon Hechler (Leichtathletik-Team Saar; 5.710) und dem Hallenser Rico Freimuth (5.581). Im Fünfkampf der Frauen verteidigte Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt; 4.339) erwartungsgemäß ihren Titel.
Schon nach dem ersten Wettkampftag hatte sich Lars Albert an die Spitze gesetzt. „Das war aber schon ein bisschen überraschend“, gab der 28-Jährige zu, „eigentlich liegt mir der zweite Tag viel mehr.“ Nach 8,38 Sekunden über 60 Meter Hürden ließ er 4,90 Meter im Stabhochsprung folgen und baute seinen Vorsprung aus. Über 1.000 Meter blieb Lars Albert mit 2:53,23 Minuten schließlich nur anderthalb Sekunden hinter seinem ärgsten Verfolger Simon Hechler. Bronze gewann Rico Freimuth.„Ich bin wirklich happy, dass es hier mit dem deutschen Meistertitel geklappt hat“, sagte Lars Albert hinterher zufrieden. „Ich bin nicht so der Hallen-Mehrkämpfer. Dass dann aber auch schon der erste Tag so gut war, hat mich wirklich sehr gefreut.“ Seine seit 2003 bestehende Hallenbestleistung hat er mit den 5.777 Punkten von Frankfurt um 35 Punkte gesteigert. „Jetzt muss es im Sommer auch endlich mit den 8.000 Punkten klappen, das ist mein Ziel.“
Claudia Rath überlegen
Claudia Rath verteidigte erwartungsgemäß ihren Titel bei den Frauen und sicherte sich in Frankfurt souverän die Goldmedaille. Aufgrund ihres Grundwehrdiensts bei der Bundeswehr und eines Muskelfaserrisses hatte die Athletin der LG Eintracht Frankfurt im vergangenen Jahr noch zwei Monate Trainingszeit verloren. „Deshalb bin ich total froh, dass alles so gut gelaufen ist“, sagte Claudia Rath nach ihrem 800 Meter-Lauf.
Erst Mitte letzter Woche hatten sie und ihr Trainer Jürgen Sammert entschieden, dass ein Start trotz des Trainingsrückstands Sinn macht. 4.339 Punkte holte Claudia Rath dann letztendlich, 65 mehr als bei ihrem Sieg im Vorjahr. Silber ging an Xenia Rahn vom MTV Hanstedt (3.965), Bronze an Stefanie Saumweber vom SSV Ulm 1846 (3.828). Bis auf Claudia Rath hatten alle anderen deutschen Top-Siebenkämpferinnen auf einen Start in Frankfurt verzichtet.
Mathias Brugger zieht noch auf Platz eins
Erst in der abschließenden Disziplin, den 1.000 Metern, entschied sich in der männlichen A-Jugend, wer neuer Deutscher Hallenmeister im Siebenkampf wird. Der Ulmer Mathias Brugger zog gleich in der ersten Runde davon, hatte großen Vorsprung auf die Verfolger Steffen Klink (TSV 1863 Kirberg) und Johannes Hock (TV 1884 Marktheidenfeld).
„Es gab hier jetzt nur noch gewinnen oder verlieren“, sagte ein überglücklicher Mathias Brugger hinterher. „Ich bin einfach losgerannt und es hat perfekt geklappt“. Mit 2:44,35 Minuten holte er sich die nötigen Punkte - und eine neue persönliche Bestleistung. 5.727 Zähler, damit lag der Mann vom SSV Ulm 1846 am Ende vor Johannes Hock (5.671), der bis dato geführt hatte. Steffen Klink holte sich mit 5.659 Punkten nach seinem Verletzungsjahr die Bronzemedaille.
Christina Kiffe gewinnt A-Jugend-Titel
Die neue Deutsche Hallen-Mehrkampfmeisterin in der weiblichen Jugend A heißt Christina Kiffe. „Das hört sich echt gut an, ich bin froh, dass alles so gut gelaufen ist“, sagte die überglückliche Athletin des ASC Darmstadt nach ihrem Triumph in der Leichtathletikhalle in Frankfurt-Kalbach.
Gleich drei neue Bestleistungen konnte die 18-Jährige aufstellen: 1,84 Meter im Hochsprung, 8,64 Sekunden über 60 Meter Hürden und 6,04 Meter im Weitsprung. Mit diesen Einzelleistungen ist Christina Kiffe auch in den Top-10 in Deutschland ganz vorne mit dabei. „Ich bin wirklich sehr zufrieden mit dem Tag heute“, sagte sie, „an den 800 Metern muss ich noch ein bisschen arbeiten, aber sonst passte heute alles super.“
U20-WM-Zweite Sara Gambetta verletzt
Auch die Silbermedaille wäre höchstwahrscheinlich nach Hessen gegangen - wenn sich Sara Gambetta (LG Eintracht Frankfurt) nicht während des Wettkampfs verletzt hätte. Die U20-Vizeweltmeisterin musste den Wettkampf vor dem Weitsprung aufgrund einer Oberschenkelverhärtung abbrechen.
Zuvor hatte sie mit 9,05 Sekunden über 60 Meter Hürden, 1,78 Meter im Hochsprung und 13,48 Meter im Kugelstoßen 2.612 Punkte gesammelt und neben Christina Kiffe auf Titel- bzw. Medaillenkurs gelegen. So schnappte sich Kira Biesenbach (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 3.990 Punkten die Silbermedaille vor Alina Biesenbach von der LG Rhein-Wied (3.702).
Jan Schenk hatte sich schon nach dem ersten Wettkampftag ein 200-Punkte-Polster erkämpft. Im Laufe des Sonntags konnte der Athlet der TuS Metzingen das noch weiter ausbauen. Mit 5.232 Punkten holte er sich den Meistertitel in der B-Jugend. Hinter ihm landeten Mario-Andre Habedank (SSV Ulm 1846) mit 4.910 Punkten und Timo Gerbershagen von der LG Kindelsberg-Kreuztal (4.863 Punkte) auf dem Silber- und Bronzerang.
Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik…