Lars Börgeling - Peking ja, aber!
Nach einer von den Ergebnissen her enttäuschend verlaufenden Hallensaison will Stabhochspringer Lars Börgeling im Freien voll angreifen und den Sprung zu den Olympischen Spielen packen. Die politischen Diskussionen rund um das bevorstehende Großereignis in Peking (China) lassen den Leverkusener dabei nicht kalt.
Der „sportliche Aspekt ist nach hinten gerückt“, sagt der Olympia-Sechste Lars Börgeling im Hinblick auf die Berichterstattung. „Das Thema ist schon sehr hochgekocht“, meint er und betont zugleich, dass man die Tibet-Frage dennoch nicht vergessen kann, auch wenn für ihn als Sportler ein Boykott nicht in Frage kommt.Das Problem sieht er in der Vergabe der Spiele. Als man 2001 Peking den Zuschlag für die Ausrichtung gegeben hat, sei bekannt gewesen, dass China die „Menschenrechte mit den Füßen tritt.“ Eine durch die Vergabe erhoffte Verbesserung wäre in den letzten Jahren nicht eingetreten.
Ein Zeichen vor Ort zu setzen sei schwierig, gibt Lars Börgeling zu bedenken, da die Olympische Charta des Internationalen Olympischen Kommitees (IOC) Sportlern mit dem Ausschluss droht, wenn sie die Spiele zu einer politischen Aktion nutzen.
Härter als 2004 Doch zum Sportlichen: Bis Lars Börgeling selbst in Peking auf Höhenjagd gehen kann, muss er sich gegen die starke nationale Konkurrenz durchsetzen. „Es wird härter als 2004“, sagt er im Hinblick auf den Kreis der Kandidaten für ein Olympia-Ticket.
Auch wenn die Ergebnisse unter dem Hallendach es nicht widerspiegeln, der 29-Jährige ist zufrieden mit dem Verlauf des Winters. „Wir haben nichts falsch gemacht“, sagt er. Einige Parameter wurden Training verändert und der frühere U23-Europameister ist wieder leichter und schneller geworden. Er ist sich sicher, dass sich „auf lange Sicht das gute Training auszahlt“, und er dann auch zu den Top-Anwärtern im Stabhochsprung für Peking gehört.