Lars Riedel hegte schon lange Verdacht
Der deutsche Diskuswerfer Lars Riedel hatte schon im letzten Jahr von einem ungarischen Kollegen, vermutlich handelte es sich dabei um Roland Varga, beim Meeting in Cuxhaven einen Hinweis auf Manipulationen von Dopingproben beim Europameister Robert Fazekas, dem nun in Athen deshalb Olympiagold aberkannt wurde, bekommen.
Lars Riedel berichtete in Athen von einem frühen Verdacht gegen Robert Fazekas (Foto: Klaue)
"Er zeigte in seinem Zimmer mit dem Finger auf eine Skizze mit einem Röhrchen und behauptete, dass Robert Fazekas damit manipulieren würde", erzählte der Chemnitzer, "wir dachten uns schon vorher, dass bei ihm irgend etwas nicht in Ordnung wäre, denn seine Leistungen sind von Null auf Hundert explodiert. Man kann versuchen, solche Dinge anzusprechen. In den Medien ist das aber ohne Beweise schwierig."Obwohl über den DLV auch der Weltverband IAAF informiert wurde, konnte Robert Fazekas nicht überführt werden. "Es ist uns rätselhaft, warum er noch so lange an den Start gehen konnte", stellte Lars Riedel fest, der jetzt sogar glaubt, dass dieser Skandal noch weitere Kreise ziehen könnte. "Vielleicht wird noch mehr herauskommen." In der Tat machten am heutigen Mittwoch bereits die nächsten Gerüchte die Runde. Diese bezogen sich auf Unstimmigkeiten bei einer Urinprobe des Hammerwurf-Olympiasiegers Adrian Annus. Eine offizielle Bestätigung gibt es allerdings dazu nicht.
Verletzung bessert sich
Lars Riedel, der seine Adduktorenverletzung vom Olympiafinale inzwischen als nicht mehr so schwerwiegend darstellt und sogar noch auf Wettkampfeinsätze nach den Spielen hofft, forderte: "Es ist jetzt wichtig, dass Chancengleichheit erreicht und der Sport wieder sauber gemacht wird."
Robert Fazekas kündigte in seinem Fall hingegen Berufung vor dem Sportgerichtshof CAS an. Das IOC hatte nun als Begründung für seinen Olympiaausschluss angegeben, dass er nur ein Drittel der geforderten Menge Urin abgeben konnte und danach regelwidrig einfach verschwunden sei.
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