Lars Riedel holte in Bad Köstritz noch einmal aus
Der neunte Werfertag im 4.200-Einwohner-Ort Bad Köstritz bildete zum nahenden Saisonende eine willkommene Möglichkeit für die deutschen Asse, sich noch einmal zu zeigen. Für die Besten – wie etwa Ex-Weltmeister Lars Riedel – war es ein Zwischenstopp auf dem Weg zum "World Athletics Final" nach Monaco, das in einer Woche angesetzt ist.
Lars Riedel setzte auf den letzten Versuch (Foto: Chai)
Im letzten Versuch packte der Chemnitzer vor 2.500 Zuschauern mit stolzen 66,36 Metern seine beste Weite im Diskuswerfen aus. "Zum Glück konnte ich noch einen reißen", meinte er danach, "vielleicht kann ich in Monaco noch einen Meter draufpacken." Nicht am Start war der Wattenscheider Michael Möllenbeck, der sich finanziell mit dem Veranstalter nicht einig wurde.Bei den Frauen hatte sich Franka Dietzsch mit 62,55 Metern wieder deutlich besser als noch bei der WM in Paris, wo sie an der Qualifikation scheiterte, präsentiert.
Nicht so ganz zufrieden war ihr Neubrandenburger Vereinskollege Ralf Bartels (19,48 m), der das Kugelstoßen vor dem Leipziger René Sack (19,21 m) gewann. "Ich bin nicht richtig in Tritt gekommen", stellte der EM-Dritte fest, "am Saisonende ist auch ein wenig die Spannung weg, es ging einfach nicht."
Zufriedene Nadine Kleinert
Die Magdeburgerin Nadine Kleinert trauerte ihrerseits noch ein wenig der WM in Paris hinterher: "Ich hätte dort Vierte werden müssen, aber ich stand mir selbst im Weg." In Bad Köstritz reichten ihr 18,57 Meter zum Kugelstoß-Sieg. "Damit bin ich total zufrieden. Das war wichtig für das Selbstbewusstsein"
Über Brüssel und Lage kam die WM-Bronzemedaillengewinnerin im Speerwurf, Steffi Nerius, zu ihrem dritten Wettkampf an diesem intensiven Wochenende nach Ostdeutschland. "Ich befürchtete, dass ich kaputt bin, aber dann habe ich mich schon sehr gut eingeworfen." Nach später wegen Problemen mit der Weitenmessung korrigierten 60,52 Metern blickte sie motiviert auf Monaco: "Das ist mein zweites Highlight der Saison, dort wären 63 oder 64 Meter noch einmal ganz schön."
Bereits das große Saisonfinale hat auch der WM-Dritte Boris Henry im Hinterkopf. Er führte in Bad Köstritz die deutschen Speerwerfer mit 82,74 Metern an und hofft nun, dass er im Fürstentum noch weitere schwarz-rot-goldene Wegbegleiter bekommt. Gerne hätte der Saarbrückener allerdings am Sonntagnachmittag noch weiter geworfen: "Die Bedingungen warten top. Ich dachte, man kann 88 bis 90 Meter schaffen. So etwas bekommt man einmal im Jahr. Wenn man das nicht nutzt, ist man selber schuld" Als Zweiter kam der Wattenscheider Christian Nicolay bis auf zwei Zentimeter an Boris Henry heran.
Andrea Bunjes besiegt Betty Heidler
Die Hammerwurfkonkurrenzen entschieden in Abstinenz der in Ungarn werfenden Aushängeschilder Susanne Keil und Karsten Kobs die Holtländerin Andrea Bunjes (66,94 m) und der Leverkusener Markus Esser (75,84 m), der sich in den nächsten Wochen keinen Urlaub gönnen wird und stattdessen sein Niveau halten möchte, für sich. Die WM-Finalistin Betty Heidler (66,49 m) wurde Zweite.
Im nächsten Jahr will der Macher Hans-Peter Bischoff für ausländische Gäste sorgen. "Dann wird es international", kündigte er im Hinblick auf die Neuauflage an. Man möchte mit den Olympia-Medaillengewinnern von Athen in Verhandlungen treten und sie nach Bad Köstritz locken.
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