Lars Riedel will 2005 wieder angreifen
Der fünffache Diskus-Weltmeister Lars Riedel will jetzt seine Adduktorenverletzung, die er sich bei den Olympischen Spielen in Athen zugezogen hat und die ihn auch am Sonntag beim Werfertag in Bad Köstritz am Start hinderte, auskurieren und dann im nächsten Jahr wieder angreifen.
Lars Riedel will sich auch 2005 weiter auf seinen Diskus konzentrieren (Foto: Kiefner)
"Natürlich war ich enttäuscht und geschockt über die Schmerzen, aber das ist doch recht schnell einer inneren Zufriedenheit gewichen, dass ich auf den Punkt vorbereitet war. Die Tatsache, dass nach zwanzig Jahren Leistungssport doch mal eine Stelle des Körpers nicht mitmacht, das kann passieren, aber ich werde weitermachen", stellte der Chemnitzer nach seiner jüngsten olympischen Erfahrung heraus.Der 37-jährige galt bei den Olympischen Spielen in Athen als Medaillenhoffnung des DLV und hatte sich selbst die Bronzemedaille zum Ziel gesetzt. Im Vorfeld erreichte er beim Golden-League-Meeting in Zürich noch einen vierten Platz. Seine Saisonbestleistung liegt bei 68,05 Meter, damit ist er immerhin Sechster der Weltjahresbestenliste.
Lücke zwischen Älteren und Nachwuchs
Zur aktuell viel diskutierten Problematik in der deutschen Leichtathletik meinte Lars Riedel: "Es herrscht beim DLV halt auch eine große Lücke zwischen den sogenannten älteren Athleten und dem Nachwuchs. Da fehlen ganz einfach sieben bis acht Jahre. Das war die Zeit, in der viele Sportschulen geschlossen wurden."
Er plädiert für ein Pyramidensystem, das Talente an der Seite von kompetenten Trainern nach oben führt: "Man muss jetzt grundlegend überlegen. Kinder und Jugendliche müssen auch Vorteile haben, dass sie den Sport so betreiben, das kann auch durch Finanzspritzen und Arbeitsplatzsuche passieren."