| DLV-Laufkonferenz

Lauf-Experten profitieren vom Wissensaustausch in Mainz

Mit 70 Teilnehmern hat am Wochenende die DLV-Laufkonferenz in Mainz stattgefunden. Nationale und internationale Trainer tauschten dabei ihr Wissen aus. Zu Gast war auch Zbigniew Krol, der polnische Coach von 800-Meter-Europameister Adam Kszczot.
wk/jb/pr

Es ist schon eine kleine Tradition geworden, dass die DLV-Laufkonferenz auch internationale Trainer bzw. Laufexperten als Referenten begrüßt, um von ihrem Wissen zu profitieren. Nach Ian Stewart (2012) und Patrick Sang (2014) war dieses Mal der polnische Erfolgscoach Zbigniew Krol, der unter anderem 800-Meter-Europameister Adam Kszczot trainiert, nach Mainz gekommen.

Ähnlich wie seine Vorgänger erfüllte der internationale Gast die Erwartungen und gewährte einen tiefen Einblick in das schnelligkeitsorientierte Training seines Champions. Da Krol in seiner Muttersprache referierte, nutzten die Veranstalter – dank der guten Kontakte von Bundestrainer (Mittel-/Langstrecke Männer) Jens Boyde – die Sprachkenntnisse der ehemaligen Junioren-Europameisterin Zofia Malachowska aus Freiburg zur Übersetzung ins Deutsche.

Gut 70 Teilnehmer, darunter auch Wolfgang Heinig, mit Gesa Felicitas Krause (noch LG Eintracht Frankfurt) selber Trainer einer Europameisterin, zeigten sich nach drei Stunden begeistert vom Vortrag und den zahlreichen anschaulichen Videos.

Trainer von Ringer, Hering und Klosterhalfen unter den Referenten

Auch deutsche, in diesem Jahr erfolgreiche Trainer gaben Einblick in die Arbeit mit ihren besten Schützlingen. So Eckhardt Sperlich, Trainer von EM-Bronzemedaillengewinner Richard Ringer (VfB LV Friedrichshafen) und seinem Sohn Martin (EM-Zehnter). Aber auch Daniel Stoll, der die 800-Meter-Läuferin Christina Hering in München betreut und Sebastian Weiß, der Trainer von Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen), die in diesem Jahr als U20-Athletin den Sprung zu den Olympischen Spielen schaffte.

In den Vorträgen wurde deutlich, dass modernes Training heute nicht mehr von einem Einzelnen, sondern einem Team aus Experten verantwortet wird. Dazu gehören Arzt, Physiotherapeut, Trainingswissenschaftler, Manager und vermehrt auch Zweittrainer für besondere Aufgaben.

Forschungsergebnisse zu Trainingsregime, Talentfindung und Marathon-Training

Über aktuelle wissenschaftliche Forschungsergebnisse zur Wirkung unterschiedlicher Trainingsregimes referierte Prof. Dr. Wilhelm Bloch (Leiter des Instituts für Sportmedizin Sporthochschule Köln), der in der Nähe von Mainz beheimatet ist. Vergleichende Analysen zum Marathon-Training verschiedener Weltklassetrainer präsentierte Michael Siegel (neuer Mitarbeiter DLV-Akademie). Ergebnisse zur Talentfindung und -förderung in den Lauf-Disziplinen, die zu einer höheren Sicherheit der Talentbestimmung und einer geringeren Drop-Out-Quote beim Übergang von der Jugend- zur Juniorenklasse beitragen sollen, stellte Thomas Dreißigacker vom IAT Leipzig vor.

Allen Referaten war inhaltlich gemeinsam, dass Erfolge in den Lauf-Disziplinen nur in einem mehrjährigen Prozess mit steigendem Trainingsumfang erreicht werden können. Bezeichnend dafür sind die zahlreichen, über das Jahr verteilten Trainingslager, bei denen in der Höhe bzw. unter klimatisch günstigen Bedingungen Belastungsschwerpunkte gesetzt werden.

In einer abschließenden Bemerkung regte der Direktor der DLV-Akademie Dr. Wolfgang Killing an, dass Athleten die trainingsfreie Zeit in Trainingslagern mittels Fernstudium via Internet für ihre berufliche Ausbildung nutzen können. Aber auch, dass entsprechende Angebote von den Universitäten geschaffen und von den Trainern mitgetragen werden.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024