"Mister Mösle" Roman Sebrle macht vierten Streich
Roman Sebrle bleibt die Nummer eins in Götzis. Auch in diesem Jahr ließ sich der Tscheche, der an gleicher Stelle vor drei Jahren den Fabel-Weltrekord von 9.026 Punkten erzielt hatte, beim Mehrkampf-Meeting im Möslestadion von seinen Widersachern nicht überraschen und gewann zum vierten Mal in Vorarlberg, diesmal mit insgesamt 8.842 Punkten.
Mit fünf Metern im Stabhochsprung startete Roman Sebrle in Götzis den Konter zum vierten Titel. (Foto: Crespel)
Zu Beginn des zweiten Tages bliesen die Verfolger Dmitry Karpov (Kasachstan) und Tom Pappas (USA) mit couragierten Auftritten über 110 Meter Hürden und im Diskuswerfen noch einmal zur Jagd auf den Weltrekordhalter Roman Sebrle.Der Tscheche konnte die Attacke aber mit guten 5,00 Metern im Stabhochsprung sowie einer neuen persönlichen Bestweite von 71,10 Metern im Speerwurf erfolgreich abwehren und anschließend seinen vierten Sieg im "Mösle" recht locker nach Hause laufen. Auf den Plätzen reihten sich Tom Pappas (8.732 Punkte) und ein in den Wurfdisziplinen verbesserter Dmitriy Karpov (8.512) ein.
Tomas Dvorak kämpft sich durch
Durch den zweiten Tag rackerte sich der tschechische Ex-Weltmeister Tomas Dvorak trotz einer Achillessehnenverletzung, die er sich am Sonntagmorgen zugezogen hatte. Teilweise bestritt er die Wettkämpfe danach sogar nur in Trainingsschuhen, auf den abschließenden 1.500 Metern verlieh ihm aber das Ziel Olympia noch einmal "Flügel".
Mit den 8.211 Punkten von Götzis kann er sich nämlich nun der Olympia-Qualifikation recht sicher sein. In vier Wochen wird er deshalb wahrscheinlich - auch wegen der Verletzung - nicht in Ratingen starten.
Licht und Schatten im DLV-Lager
Im deutschen Lager kehrte am Sonntag keine allzu überschwängliche Stimmung mehr ein. Sebastian Knabe, dem tolle Trainingswerte attestiert werden, fand nicht zu Stabilität. In seinem Hürdenlauf strauchelte er führend an einer Hürde und stieg dann resignierend aus. Später stellte sich dann zu allem Überfluß auch noch materielles Pech ein, als ihm im Stabhochsprung bei der Anfangshöhe von 4,20 Metern der Stab brach.
Der WM-Achte André Niklaus präsentierte sich dagegen kampfstark. Überzeugend vor allem sein Rennen über die Hürden, bei dem er in 14,35 Sekunden und beeindruckender Manier Olympiasieger Erki Nool (Estland) über eine halbe Sekunde abnahm. Nach Abschluss des Wettkampfs standen für den Berliner bei zwei Bestleistungen in den Einzeldisziplinen 7.929 Punkte und Platz 13 zu Buche. Zur Erinnerung: Nach dem Samstag hatte er sich noch am Ende des insgesamt 26 Athleten starken Feldes eingereiht.
"Nach dem schlechten Kugelstoßen war es wichtig, dass ich mir in den anderen Disziplinen noch Selbstvertrauen hole", analysierte André Niklaus, "ich weiß für Ratingen, dass ich was drauf habe. Mit einer normalen Kugelstoßleistung hätte ich schon hier um die 8.100 Punkte erreicht. Das gibt Sicherheit."
Die kompletten Ergebnisse finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...