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Lawrence Cherono bricht Streckenrekord in Amsterdam

Der Kenianer Lawrence Cherono hat am Sonntag beim Amsterdam-Marathon einen neuen Streckenrekord aufgestellt. Der 29-Jährige lief in einem hochklassigen Rennen nach 2:05:09 Stunden ins Ziel – die weltweit fünftschnellste Zeit in diesem Jahr.
Jörg Wenig

Lawrence Cherono hat den Amsterdam-Marathon mit einem Streckenrekord gewonnen. Der 29-jährige Kenianer lief 2:05:09 Stunden und verbesserte damit die Kursbestzeit um zwölf Sekunden. Cherono erzielte die weltweit fünftschnellste Zeit in diesem Jahr über die 42,195 Kilometer. In einem sehr knappen Zieleinlauf wurde Norbert Kigen (Kenia) mit nur einer Sekunde Rückstand in 2:05:10 Stunden Zweiter. Rang drei belegte sein Landsmann Abraham Kiptum mit 2:05:26 Stunden.

Der viertplatzierte Äthiopier Mule Wasihun war als Vierter nach 2:05:39 Stunden im Ziel, Amos Kipruto (Kenia) folgte im Amsterdamer Olympiastadion mit 2:05:43 Stunden. In dem hochklassigen Rennen blieben damit gleich fünf Läufer unter 2:06 Stunden – eine im Marathon sehr seltene Dichte in der Spitze. Acht Läufer erreichten Zeiten von unter 2:08 Stunden. Der Holländer Abdi Nageeye stellte als Neunter mit 2:08:16 Stunden einen Landesrekord auf und lief eine europäische Jahresbestzeit.

Tadelech Bekele siegt mit Bestzeit bei den Frauen

Schnellste Frau war die favorisierte Tadelech Bekele. Die 26-jährige Äthiopierin dominierte das Rennen und gewann mit einer starken persönlichen Bestzeit von 2:21:53 Stunden. Im Ziel hatte sie einen deutlichen Vorsprung von fast drei Minuten auf Gladys Chesir (Kenia), die 2:24:48 Stunden lief. Dritte wurde Azmera Abreha (Äthiopien) mit 2:25:23 Stunden.

Tadelech Bekele war ihr Marathon-Debüt 2014 in Berlin gelaufen und hatte dort mit Platz vier in 2:23:02 Stunden überzeugt. Nach einer schwächeren Phase meldete sich die Äthiopierin in diesem Jahr mit drei starken Marathonläufen zurück, in denen sie jeweils unter 2:25 Stunden lief: In Dubai war sie im Januar Vierte mit 2:24:04 Stunden und in Prag folgte Rang drei mit einer persönlichen Bestzeit von 2:22:23 Stunden, die sie nun in Amsterdam auf 2:21:53 Stunden verbesserte.

Bei insgesamt guten, am Ende allerdings relativ warmen Wetterbedingungen stand in Amsterdam einmal mehr das Männerrennen im Blickpunkt. So wurden während der Live-Übertragung die Frauen kaum gezeigt.

Männer-Rennen im Mittelpunkt der Live-Übertragung

Lange Zeit blieb an der Spitze eine große Läufergruppe zusammen. Nach einer Halbmarathon-Zwischenzeit von 62:48 Minuten passierten rund 15 Läufer die 25- und 30-Kilometer-Punkte in 1:14:45 beziehungsweise 1:29:52 Stunden. Inzwischen ohne Tempomacher laufend, deuteten diese Zwischenzeiten für die Spitzengruppe auf ein Ergebnis im Bereich von knapp über 2:06 Stunden hin. Doch im letzten Viertel des Rennens wurde es deutlich schneller. Entsprechend lichtete sich dann auch die Spitzengruppe.

Als nach 33,5 Kilometern der schnellste Läufer im Feld, der Äthiopier Tesfaye Abera (Bestzeit: 2:04:24 h), zurückfiel, waren noch fünf Athleten an der Spitze. Es war jenes Quintett, das dann am Ende auch die ersten fünf Plätze belegte. Mule Wasihun und Amos Kipruto verloren rund vier Kilometer vor dem Ziel den Kontakt. Abraham Kiptum, der mit einer Bestzeit von 2:11:36 Stunden ins Rennen gegangen war und überraschend ganz vorne mitlief, hielt bis kurz vor Kilometer 41 mit. Erst auf den letzten 250 Metern im Stadion fiel die Entscheidung im Zweikampf zwischen Lawrence Cherono und Norbert Kigen. Cherono war im Spurt nicht zu schlagen.

„Ich hatte nicht gedacht, dass ich gewinnen könnte“, sagte Lawrence Cherono, der im Frühjahr beim Rotterdam-Marathon als Zweiter 2:06:21 Stunden gelaufen war. Nun verbesserte der Kenianer, der 2016 bereits den Prag- und 2015 den Sevilla-Marathon gewonnen hatte, diese Bestzeit um über eine Minute und brach den Streckenrekord, den sein Landsmann Daniel Wanjiru vor einem Jahr mit 2:05:21 Stunden aufgestellt hatte. „Es war ein hartes Rennen. Nach 35 Kilometern waren wir immer noch zu fünft an der Spitze. Deswegen wartete ich etwas ab, bevor ich erneut attackierte“, erklärte Cherono.

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