LAZ Leipzig kämpft um Sponsoren
Leichtathletik-Zentrum droht das Aus! Mit dieser Schlagzeile hat die Bild-Zeitung am Donnerstag über finanzielle Engpässe beim LAZ Leipzig berichtet. 100.000 Euro könnten am Ende für das Jahr 2013 fehlen und Top-Athleten gehen. leichtathletik.de hat nachgefragt, wie ernst die Lage ist.
Es ist der alljährliche Überlebenskampf der Vereine: Verträge mit Sponsoren laufen aus, neue müssen überzeugt werden. Oft entscheidet sich erst kurzfristig, ob genug Geld zusammenkommt, um leistungsstarken Athleten ein weiteres Jahr einen angemessenen Vertrag anbieten zu können.So geht es auch dem LAZ Leipzig, der immerhin fünf Athleten zu Olympia geschickt hat. Mit dem Speerwurf-Achten Tino Häber erreichte einer von ihnen das Finale. Als gutes Argument für die Verhandlungen kommt die allgemein große Medienpräsenz der Leichtathletik durch Olympia hinzu - könnte man meinen. Doch von Rückenwind bei der Sponsorensuche durch Olympia spürt Knut Iwan, Geschäftsführer beim LAZ Leipzig, nichts.
"Viele beglückwünschen uns und sagen: Super und viel Erfolg auf dem weiteren Weg." Dass dies auch Geld kostet, wird vergessen. "Ein Amateur, der von Mama durchgefüttert wird, zehnmal die Woche trainiert und dann die Medaille holt. Das ist die Wunschvorstellung."
Individualsportarten haben es schwer
Der "Verteilungskampf" ums Sponsorengeld wird vor allem gegen Spielsportarten geführt, allen voran Fußball. Besonders hart wird es in strukturschwächeren Gebieten. "Da stellt sich die Frage: Wie viel Sport verträgt eine Region? Die Individualsportarten fallen als erste runter", erklärte Knut Iwan.
Olympia bringt dazu eher noch einen erschwerenden Effekt hinzu. Die wenigen Sponsoren, die sich langfristig engagieren, haben das bis zum Olympiajahr getan. Es muss neu verhandelt werden. Deshalb ist die Unsicherheit in diesem Jahr besonders groß.
„Nicht die komplette Schwarzmalerei“
Alles verloren ist aber noch nicht - es laufen Verhandlungen und einige neue Partner konnten schon dazugewonnen werden. "Den Verein wird es weiter geben, die Frage ist: Wird auch das Niveau gehalten?" Unruhe bei den Athleten um Cindy Roleder, Alexander John und Martin Keller ist noch nicht ausgebrochen. "Wir werden uns in Ruhe zusammensetzen."
Der Wunsch des Vereins ist es, mit allen Top-Athleten weiter zusammenzuarbeiten. Die Zeit für Knut Iwan und sein Team läuft. "So wie es im Moment ist, reicht es nicht."