Björn Otto Dessau-Zweiter hinter Ruslan Yeremenko
Der ukrainische Olympia-Teilnehmer Ruslan Yeremenko gewann beim 4. Internationale Springer-Meeting in Dessau den Stabhochsprung mit der Höhe von 5,70 Metern. "Zwar scheiterte ich dann leider an den 5,83 Metern, aber auch so freue ich mich sehr über diesen Sieg zu Beginn der Saison", sagte der Ukrainer zufrieden. Strahlen durfte auch Björn Otto (Uerdingen/Dormagen), der mit 5,60 Metern einen guten zweiten Rang belegte.
Björn Otto war in Dessau bester deutscher Stabhochspringer (Foto: Chai)
"Natürlich wären mir die 5,70 Meter lieber gewesen. Im Training lief es nicht ganz so, aber ich bin eben ein Wettkampftyp. Nun werde ich die 5,70 Meter, die Hallen-EM-Norm bedeuten, eben am Mittwoch in Cottbus springen" erklärte der deutsche Modellathlet, der seit September von Michael Kühnke trainiert wird.2.300 Zuschauer begeisterten sich an drei Stunden unterhaltender Stabhochsprung-Kunst, ließen sich von der Dauermusik stimulieren und geizten nicht mit Beifall. Die Nervosität der Athleten beim ersten Wettkampf der Hallensaison war spürbar. Zudem gab es vor der Saison einen munteren Trainerwechsel, und es war teilweise zu merken, dass sich Athlet und Trainer erst aneinander gewöhnen und die teilweise neuen Trainingsanforderungen noch verinnerlichen müssen.
Veränderungen bei Danny Ecker
Einen neuen Trainer hat auch Danny Ecker, der von Leszek Klima zu Jörn Elberding gewechselt ist. "Wir haben im Training einiges probiert, und so gesehen bin ich mit den 5,50 Metern (4. Platz) zum Einstand zufrieden. Im vorigen Jahr war an gleicher Stelle mein Wiederbeginn nach einer langen Verletzungspause. Heute war da viel mehr Routine drin, es machte einfach mehr Spaß." Trainer Jörn Eberding fügte hinzu: "Wir haben einiges an der Technik verändert. Vor allem auf den Anlauf-Absprungkomplex gilt jetzt unser Augenmerk und für mich ist es auch wichtig, das Coaching bei einem neuen Athleten in den Griff zu bekommen."
Bei 5,50 Metern war der Wettkampf in seine entscheidende Phase gegangen. Nur die beiden Ukrainer Denys Yurchenko (später Dritter) und Ruslan Yeremenko sowie der Leverkusener Danny Ecker und Björn Otto kamen weiter. Die Deutschen Richard Spiegelburg, Lars Börgeling (beide Leverkusen), Fabian Schulze (Kornwestheim/Ludwigsburg), Tim Lobinger (Köln), Richard Möcks (Köllertal) und der Schwede Alhaji Jeng scheiterten allesamt an dieser Höhe.
Tim Lobinger etwas enttäuscht
Tim Lobinger war etwas enttäuscht, dass er mit nur 5,40 Metern als Siebenter in der Ergebnisliste einrangiert wurde: "In den letzten zwei Wochen lief das Training recht gut, viel besser als in den Vorjahren. Ich hatte die 5,60 Meter schon sicher im Griff, aber manchmal ist es eben so, dass man dann im ersten Wettkampf nichts draufpacken kann. Technisch waren die Sprünge nicht missraten, aber es fehlte der letzte Pfiff!"
Richard Spiegelburg, der nun ebenfalls vom neuen DLV-Disziplintrainer Jörn Eberding trainiert wird, war mit dem Einstieg von 5,40 Metern zufrieden, auch wenn es noch an der nötigen Höhe fehlte: "Ich habe etwas übersteuert. Und es muss noch mehr Harmonie in die Sprünge kommen."
Lars Börgeling konnte bei diesem Wettkampf nicht viel mehr als die 5,30 Meter erwarten. "Ich habe in den letzten Monaten viel in mein Sportstudium investiert, viele praktische Kurse absolviert. Das hat geschlaucht, das heißt, ich kam nicht mehr wie gewollt zum Stabhochsprungtraining."
Michael Stolle verzichtete – Daniela Rath sagte ab
Mehr zeigen wollte vor allem Michael Stolle (Hamburg) den Dessauern, doch dessen Körper wollte nicht. "Ich habe eine reibungslose Trainingsphase hinter mir, aber seit zwei Wochen zieht mein Beuger zu und ich weiß nicht genau, woher es kommt." Beim Einspringen versuchte er es noch, hoffte auf ein Wunder, doch das kam nicht. Traurig musste er den Zuschauern seinen Verzicht verkünden.
Nicht ganz soviel Klasse bot der Hochsprung der Frauen, zumal die Leverkusener Zwei-Meter-Springerin Daniela Rath ihren Start offiziell wegen einer Grippe absagen musste. So gewann wie so oft bei den Veranstaltungen im Osten Deutschlands die Schweizerin Corinne Müller mit 1,87 Metern vor der Slowakin Maria Henkel (1,84 m) und der Italienerin Elena Brambilla (1,84 m).
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