DLV-Trümpfe steigen in Wuppertal ein
Die Leichtathletik-Fans aus der Region können sich auf das morgige Springer-Meeting in Wuppertal freuen. Einige interessante Auftritte kündigen sich an. So steigen in der Heckinghauser Halle etwa die DLV-Trümpfe Annika Becker, Daniela Rath und Roman Fricke in die noch junge Hallensaison ein.

Annika Becker schraubt die Erwartungen nicht zu hoch (Foto: Krebs)
Annika Becker, die Vize-Weltmeisterin im Stabhochsprung, spannte gegenüber der Lokalpresse den Bogen weit. Zwischen 4,00 und 4,50 Metern sei alles möglich. In den letzten Wochen kämpfte sie mit Fußproblemen, die jetzt aber pünktlich zum Saisonstart wieder abgeklungen sind. Meetingdirektor Dr. Wolfgang Killing hofft natürlich auf einen ersten Höhenflug der Erfurterin, die vor einem Jahr zum Einstieg mit 4,60 Metern in Bad Segeberg gleich überraschte.Neben Carolin Hingst und Nastja Ryshich, die am letzten Wochenende schon gute Leistungen ablieferten, gilt auch die Neu-Dormagenerin Christine Adams als Mitbewerberin auf die vorderen Plätze. U20-Europeameisterin Silke Spiegelburg zeigte jüngst ebenfalls schon gute Ansätze, von der Spitze trennt sie allerdings noch ein Stück.
Gespannt sein darf man auf Tünde Vaszi, die man eigentlich mehr vom Weitsprung kennt. Die Ungarin hat sich in den letzten Jahren allerdings regelmäßig auch im Stabhochsprung versucht. Sie kann auf einen schnellen Anlauf bauen und 4,30 Meter als Bestleistung vorweisen. "Wenn sie den Stab festhält, kann viel passieren", weiß Dr. Wolfgang Killing, "ganz weg von den Leistungen der anderen ist sie ja nicht."
Daniela Rath in Favoritenrolle
"Daniela Rath ist die Favoritin", umschreibt der DLV-Teamleiter das Feld im Frauen-Hochsprung, "1,95 Meter halte ich für möglich." Die Zwei-Meter-Springerin des letzten Sommers zeigte im Training gute Leistungen, die zu neuen Höhenflügen Anlass geben.
Nach einigen Veränderungen in ihrem Umfeld kann sich ihre neue Vereinkollegin Kathryn Holinski an ihr messen. Sie hat sich in Leverkusen gut eingelebt und muss sich nach Verletzungsproblemen in der dichten deutschen Elite neu behaupten.
Das gilt auch für die Olympia-Finalistin von Sydney, Amewu Mensah, nach ihrer Dopingsperre. Im letzten Sommer klappte es noch nicht so recht, jetzt gilt es, sich wieder zu etablieren. Dr. Wolfgang Killing hält sich mit Prognosen zurück, er glaubt aber: "Wenn sie solide aufgebaut hat, kann man sie über 1,90 Meter sehen."
Mit dabei sind neben den ambitionierten internationalen Springerinnen wie Monica Iagar (Rumänien) oder Anna Ksok (Polen) auch die deutschen Talente Annett Engel und Aileen Herrmann.
Nachwuchs im Blick
Gerade die junge Garde rückt im Männer-Hochsprung in den Vordergrund. Der deutsche Jugendmeister Marius Hanniske stellt sich dem interessanten Vergleich mit den ebenfalls jungen Höhenjägern Carl Linus Thornblad (Schweden) und Aleksey Dimitrik (Russland). "Den Nachwuchs sehe ich als Wettkampf im Wettkampf", erklärt Dr. Wolfgang Killing sein Augenmerk bei der Zusammenstellung des Feldes.
Nach der Absage von Vorjahressieger Jaroslav Baba (Tschechische Republik), der lieber beim hochdotierten Länderkampf in Glasgow antritt, rückt der US-Boy James Nieto zum Favoriten auf. Eine Höhe um 2,30 Meter ist nicht ausgeschlossen.
Als stärkster deutscher Springer geht der Leverkusener Roman Fricke an die Anlage. "Im Training hat er einen sehr guten Eindruck hinterlassen", weiß Dr. Wolfgang Killing, der ihm die Qualifikation für die Hallen-WM in Budapest (Norm: 2,28 m) zutraut. Ob es in Wuppertal schon soweit sein könnte, muss man sicher noch abwarten. Aber die Antwort gibt es bereits am Freitagabend ab 18 Uhr.