| Trauerfall

Leichtathleten trauern um Fredy Schäfer

Am Mittwoch, den 22. März 2017, ist Fredy Schäfer nach kurzer schwerer Krankheit in einem Koblenzer Krankenhaus verstorben. Als Ausrichter großer Leichtathletik-Wettkämpfe und durch sein Engagement unter anderem im Leichtathletik-Verband Rheinland war er in der Leichtathletik-Szene geschätzt und bekannt.
Toni Freisburger

Seit seiner Jugend war der im Jahr 1933 geborene Fredy Schäfer mit dem Sport verbunden. Zu Beginn seiner sportlichen Karriere stand die Mitgliedschaft beim FC Horchheim, wo er als Fußballer begann. Schnell wechselte er dann aber zur Leichtathletik und zu Rot-Weiß Koblenz, wo er zunächst als Sprinter und Weitspringer erste Erfolge feierte.

Gleichzeitig arbeitete er schon sehr früh in der Organisation der Abteilung mit und wurde später Leiter der Leichtathletik-Abteilung von Rot-Weis Koblenz. Lange Jahre war Fredy Schäfer Motor und Herz der Koblenzer Leichtathleten, die in den 1950er- und 1960er-Jahren zu den besten Mannschaften Deutschlands gehörten. Unvergessen sind aus dieser Zeit die Duelle um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft gegen den großen Rivalen 1860 München.

Chef der Meetings in Koblenz und Stuttgart

Seinen größten Bekanntheitsgrad erreichte Fredy Schäfer durch die Ausrichtung der unvergessenen Abendsportfeste im Koblenzer Stadion Oberwerth, die Jahr für Jahr Zehntausende Leichtathletik-Fans anlockten. Die Leichtathletik-Stars Steve Ovett (Großbritannien; 1.500 m und Meile), Edwin Moses (USA; 400 m Hürden) und Sprint-Legende Carl Lewis (USA; 4x200-m-Staffel des Santa Monica Track Club) stellten im Stadion Oberwerth zwischen 1980 und 1989 vier Weltrekorde auf. Der 1980 im 1.500-Meter-Lauf von Thomas Wessinghage aufgestellte deutsche Rekord von 3:31,58 min (Ovett war 22 Hundertstel schneller und lief Weltrekord) hat bis heute Bestand.

Seine guten Verbindungen zu Weltklasse-Athleten halfen ihm auch dabei, ca. 20 Jahre lang in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer Halle ein Hallensportfest vom Feinsten auszurichten. Es war ganz selbstverständlich, dass auch der Leichtathletik-Verband Rheinland sich der Dienste des Organisators Fredy Schäfer bediente. In der Zeit von 1962 bis 1981 war er als Lehrwart im Vorstand des Verbandes und legte bei dieser Tätigkeit viel Wert auf die gute Ausbildung der Übungsleiter.

Gleichzeitig war Fredy Schäfer Vertreter der Landes-Lehrwarte in der AG Lehrwesen des DLV. Für seine Verdienste erhielt der Verstorbene Ehrungen vieler unterschiedlicher Organisationen, darunter 1981 vom DLV den Carl-Diem-Schild und 1985 den Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz. Alle Leichtathleten, auch über die Grenzen des LVR hinaus, trauern über den Tod von Fredy Schäfer.

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