Leichtathletik-Elite am Mittwoch in Cottbus
Das Internationale Lausitz-Meeting in Cottbus zieht am Mittwoch (20. Juni) wieder einen Teil der deutschen Leichtathletik-Elite an. Allen voran werden traditionell die Stabhochspringer vor der vollbesetzten Haupttribüne ihre Flugkünste darbieten. Mit Tim Lobinger (ASV Köln), Lars Börgeling, Danny Ecker (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) und Björn Otto (LAV Uerdingen/Dormagen) sind auch die Anwärter auf eines der begehrten Tickets zur WM nach Osaka (Japan; 25. August bis 2. September) am Ablauf.

Tim Lobinger springt in Cottbus (Foto: Chai)
So gilt es auch für sie, in Cottbus die WM-Norm von 5,70 Metern anzugreifen. Außerdem rechnen sie sich noch gewisse Chancen im DKB-Cup aus. Cottbus ist die zweite Station dieses Cups. In den Disziplinen Stabhochsprung und Kugelstoßen der Männer sowie Weitsprung und Speerwurf der Frauen geht es bei diesem Cup darum, vier Wettkämpfe (Kassel, Cottbus, Leverkusen und Elstal bei Berlin) als bester Deutscher zu beenden bzw. zu gewinnen, um dann einen Teil des 50.000-Euro-Jackpots zu erhalten. Gelingt keinem der Vierer-Coup, dann kämen die Athleten zum Zuge, die ihre Disziplinen dreimal gewonnen haben. Sie könnten sich dann einen geringeres Preisgeld von 30.000 Euro teilen. Bei den Stabhochspringern hat der junge Alexander Straub (LG Filstal) die erste Station Kassel überraschend für sich entschieden. Mit 5,62 Metern konnte er dort die Konkurrenz um Danny Ecker und Tim Lobinger knapp hinter sich lassen. Nun aber sollte es sehr schwer für ihn werden, sich erneut durchzusetzen.
Nils Schumann greift wieder an
Ein Mann, auf den sich auch viele Blicke richten werden, ist der Frankfurter Nils Schumann. Der Sydney-Olympiasieger bestreitet in der Lausitz sein erstes 800-Meter-Rennen auf deutschem Boden, nachdem er am vergangenen Sonntag in Warschau (Polen) solide in die Saison eingestiegen ist.
Nicht sicher kann sich auch der neue 21-Meter-Mann Peter Sack (LAZ Leipzig) sein, im Kugelstoßen seinen Kassel-Erfolg gegen Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) zu wiederholen. Mit in Cottbus treten der Südafrikaner Janus Robberts und Detlef Bock (VfL Wolfsburg) an, der den Kampf um die WM-Norm von 20,30 Meter noch nicht aufgegeben hat.
Kugelstoß-Olympiasiegerin fordert deutsche Spitze
Das Kugelstoßen der Frauen zählt zwar nicht zur Cupwertung, wird aber nicht minder spannend werden. Die Kugelstoß-Olympiasiegerin Yumileidi Cumbá (Kuba) bereitet sich zurzeit auf die im Juli stattfindenden Panamerikanischen Spiele vor und wird beim German Meeting in Cottbus zeigen müssen, ob sie die starken deutschen Athletinnen bezwingen kann.
Die Olympia-Zweite Nadine Kleinert (SC Magdeburg) hatte kürzlich bei einem Leichtathletik-Meeting im brasilianischen Belem ihre Konkurrentin aus Übersee mit 18,66 Meter besiegt und hat inzwischen zum zweiten Mal die WM Norm (18,30 m) erfüllt. Yumileidi Cumbá wird natürlich nun auf eine Revanche hoffen. Die 1,83 Meter große Kubanerin feierte mit dem Olympia-Sieg 2004 in Athen den größten Triumph ihrer bisherigen Laufbahn.
Damals hatte sie die Deutsche Nadine Kleinert im letzten Versuch übertrumpft, so dass die Magdeburgerin die Silbermedaille errang. Umso mehr wird nun auf deutschem Boden das erneute Duell dieser starken Frauen erwartet. Die Kubanerin muss aber auch mit der 23 Jahre jungen Petra Lammert vom SC Neubrandenburg rechnen. Die EM-Dritte katapultierte die Kugel vor kurzem in Zeven im zweiten Versuch auf 20,04 Meter. Die Magdeburgerin Nadine Kleinert war 2005 die letzte Deutsche, die über 20 Meter stieß (20,06 m). Beim Lausitzer Leichtathletik-Meeting hoffen die Veranstalter nun sogar darauf, dass bei diesem exzellenten Feld auch der zehn Jahre alte Meetingrekord von Astrid Kumbernuss fallen (20,68 m) könnte.
Bianca Kappler favorisiert
Spannung ist für das Speerwerfen der Frauen angesagt. Die beiden stärksten deutschen Athletinnen Christina Obergföll (LG Offenburg) und Europameisterin Steffi Nerius (TSV Bayer 04 Leverkusen) werden ebenfalls einen harten Strauß ausfechten. In Kassel siegte Christina Obergföll trotz einiger körperlicher Probleme, doch eine Garantie für Cottbus gibt es nicht.
Klare Favoritin für die Cupwertung ist im Weitsprung Bianca Kappler (LC asics Rehlingen / bisher 6,70 m). Doch Urszula Gutowicz-Westhof (Berliner SC / bisher 6,56 m) und Kathrin van Bühren (KSV Kevelaer) wollen es ihr nicht zu einfach machen.
Ex-Weltmeister sprintet
Aber nicht nur die vier Cup-Wettbewerbe werden das Interesse des Cottbuser Publikums auf sich ziehen. Auch der Sprint der Männer verspricht einiges. Ex-Weltmeister Kim Collins (St. Kitts & Nevis) hat sich Cottbus für seinen Saisoneinstand ausgesucht. Gemeldet für den Kurzsprint ist auch Daniel Schnelting (LAZ Rhede), der nach Verletzungssorgen am letzten Wochenende in Köln bereits kurz in Erscheinung trat.
Carsten Schlangen und Franek Haschke (beide LG Nord Berlin) wollen vor ihrem Wochenend-Einsatz beim Europacup in München nochmals ein 1.500-Meter-Rennen laufen, und im Kampf mit der internationalen Konkurrenz möglichst auch eine schnelle Zeit laufen.
Mehr:
www.german-meeting.de