Leichtathletik in Aktion in Eckersbach
In gut sieben Wochen beginnen in Berlin die 12. Weltmeisterschaften der Leichtathleten. Der 2. Jugend- und Breitensporttag des Leichtathletikverbandes Sachsen am Mittwoch im Sportforum „Sojus 31“ Eckersbach hat alle Mitwirkenden und Besucher auf das Großereignis im August prima eingestimmt.
Olympische Stimmung hat gestern beim 2. Jugend- und Breitensporttag des Leichtathletik-Verbandes Sachsen im Sportforum „Sojus 31“ Eckersbach geherrscht. Unter dem Motto „Leichtathletik in Aktion“ tummelten sich ab 9 Uhr 610 Mädchen und Jungen aus elf Grundschulen auf der Sportanlage am Wostokweg. Beim Laufen, Werfen, Springen, Kriechen, Hüpfen und Rollen wurden alle Bewegungsmuskeln beansprucht.Solch ein Gewimmel! Begeisterung und Lebensfreude pur. „Find’ ich klasse. Toll“, betonte Jürgen Göbel aus Thurm, der einstige Sportlehrer des späteren Diskuswurf-Olympiasiegers von 1996 und fünffachen Weltmeisters Lars Riedel. „Genauso stelle ich mir Sport für diese Altersklasse vor, frei von Wettkampfdruck. Sie müssen erstmal an den Sport herangeführt werden. Es soll ja Spaß machen“, betonte der 67-Jährige.
Von der Tribüne aus schauten Hartmut Grothkopp, Präsident des Leichtathletik-Verbandes Sachsen, seine Vizepräsidenten Bernd Kipping (Leistungssport) und Angela Geyer (Jugend und Breitensport), Dietmar Görsch, Vorsitzender der Sportjugend Sachsen, und Volkmar Flohr, Vorsitzender des neuen Kreisfachverbandes Leichtathletik, mit großem Interesse dem ausgelassenen Treiben zu.
Erlebnisse mit nachhaltiger Wirkung
„Wie einfach Kinder zu begeistern sind!“ staunte Thomas Seifert, Nachwuchskoordinator im Leichtathletik-Verband Sachsen. Er hofft, dass solche Erlebnisse bei den jungen Teilnehmern nachhaltige Wirkung haben. „Vielleicht kommen ja einige dadurch zur Leichtathletik.“
Um den Übermut der Kinder in geordnete Bahnen zu lenken, waren 60 Helfer im Einsatz. Darunter als Ehrengast auch Hochspringer Simon Schönlebe vom LAC Chemnitz, Sohn von Thomas Schönlebe, der seit 1987 den Europarekord über 400 Meter (44,33 sec) hält. „Es ist schön, die kleinen Kinder in Aktion zu sehen. Es macht Spaß, ihnen zu helfen und ein paar Tipps zu geben“, erklärte der B-Jugendliche, der seit sieben Jahren Leichtathletik und seit zwei Jahren speziell Hochsprung betreibt. Als nächstes hat er sich 2,05 Meter vorgenommen. Während Schönlebe beim Weitsprung assistierte, erklärte Julia Burkhardt (SG Motor Thurm) die Regeln beim „Auf- und Abräumen“ von Pappkartons auf der Kunststoffbahn.
Jene, die gerade Pause hatten, konnten sich am Versorgungsstand bei Andrea Herbert einen gesunden Verpflegungsbeutel mit Banane, Apfel und Müsliriegel abholen. Ein Fotograf schoss für jede Klasse Erinnerungsbilder an dieses Großereignis. Etliche Kinder nutzten die Gelegenheit, sich Autogramme von den erfolgreichen Jungstars Kristin Gierisch, Simon Schönlebe (beide LAC Erdgas Chemnitz) und Philipp Bosler (LV 90 Thurm) geben zu lassen.
Wetter spielte mit
Lehrerin Ute Voigt, die den Tross von der Windbergschule in der Straßenbahn nach Eckersbach begleitet hatte, war froh, dass das Wetter mitspielte. Erst gegen 12.30 Uhr setzte heftiger Regen ein. Beim Großstaffellauf der Grundschulen hielt sich Petrus mit dem Öffnen der Schleusen noch zurück. Je vier Mädchen und Jungen mussten im Wechsel die 8 x 100 Meter absolvieren.
„Ihr seid schon mal Erster beim Aufstellen“, zollte Helferin Manuela Krause den Scheffelbergschülern Anerkennung für ihr rasches Antreten. Bevor Raymund Pyrdok die Startpistole abfeuerte, herrschte angespannte Ruhe. Während des Rundendrehens kochte die Begeisterung auf den Rängen fast über. Lautstark wurden die Mitschüler angefeuert. In 2:18,2 Minuten hatte die Staffel der Windbergschule die Nase vorn. Schlussläufer Alexander Merks kam mit drei Sekunden Vorsprung vor der Nicolaischule ins Ziel.
Der abschließende Test, wer lauter schreien kann – Mädchen oder Jungen – endete unentschieden. Zur passenden Musik wogte dann die „La ola“ der über 600 Kinder durchs Rund: „Das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag.“ Das war er wirklich. Vom Schülersportfest am Vormittag bis zu den Stundenläufen am Abend vereinte das bunte Spektakel rund 1000 Teilnehmer.
„Was mich am Sport am meisten begeistert“
Tramy Ngyuyen besucht die Klasse 2 d der Nicolaischule. Auf die Frage, was ihr am Sport besonders gefällt, antwortet die Achtjährige: „Dass wir uns dabei austoben können.“ Eine Lieblingssportart oder spezielle Vorbilder hat sie keine. „Ich mache alles gern“, verrät Tramy. Sportlehrerin Urte Rook ergänzt, dass das Mädchen eine sehr gute Turnerin ist und auch im Schach über großes Talent verfügt. Kein Wunder, wenn Tramy gesteht, dass sie Mathematik neben Sport besonders gern mag.
Yannick Vandrey ist ein begeisterter Leichtathletik. „Besonderen Spaß machen mir Weitsprung und Ballweitwurf“, erzählt der siebenjährige Dittesschüler, der beim SV Vorwärts Zwickau trainiert. Wie er stolz berichtet, hat er bei seinem letzten Wettkampf den Weitsprung gewonnen und im 1.000-Meter-Lauf den 3. Platz belegt. Sein sportliches Vorbild ist sein Opa. Die ganze Familie scheint sportlich zu sein. Yannicks Mutter Babette war früher auch eine aktive Leichtathletin.
Lia Rothe ist die Freude am aktiven Sporttreiben ins Gesicht geschrieben. Die Achtjährige und ihre Mitschüler von der Marienthaler Schule am Windberg waren gestern voller Eifer bei der Sache. Lia turnt bei der SG Friedrichsgrün. „Seit ich fünf bin“, wie sie stolz bekennt. Drei Bronzemedaillen hat sie bereits gewonnen. „Mein Lieblingsgerät ist der Balken“, gesteht Lia, die bei den Kinder- und Jugendsporttagen des Kreises den 11. Platz im Mehrkampf der AK 8/9 belegt hat. (TC)
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